Flüge von Nahost nach Minsk verdoppelt
Archivmeldung vom 12.11.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Zahl der Direktflüge aus dem Nahen und Mittleren Osten in Weißrusslands Hauptstadt Minsk ist in diesem Jahr deutlich gestiegen. Das schreibt die "taz" unter Berufung auf eine eigen Auswertung von Flugdaten. Demnach landeten im Schnitt in den vergangenen Monaten mehr als doppelt so viele Flugzeuge in der weißrussischen Hauptstadt wie im Vor-Corona-Jahr 2019.
So kamen von Anfang Juli bis zum 10. November insgesamt mindestens 625 Flugzeuge aus den Asyl-Herkunfts- oder Transitländern Libanon, Irak, Syrien, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie der Türkei in Minsk an. Im Durchschnitt sind das knapp fünf Flugzeuge am Tag mit einer Gesamtkapazität von etwa 900 Passagieren. Bei über der Hälfte der Flüge handelte es sich um Verbindungen aus Istanbul, schreibt die Zeitung.
Der zweithäufigste Startpunkt war Dubai. Hier hoben 159 Maschinen in Richtung Minsk ab. Dubai und Istanbul seien als Drehkreuze vergleichsweise leicht von den typischen Herkunftsländern aus zu erreichen, schreibt die Zeitung. Besonders ausgebaut hat die staatliche weißrussische Fluggesellschaft Belavia ihr Angebot. 26 Mal etwa flog die Airline seit Anfang Juli von der libanesischen Hauptstadt Beirut nach Minsk. Das ist elfmal häufiger als in dem halben Jahr zuvor. Die Flugfrequenz von Istanbul verdoppelte sie, die Zahl der Flüge aus Dubai wurde um fünfzig Prozent erhöht. Auch internationale Linien-Airlines wie Turkish Airlines haben der Datenauswertung der "taz" zufolge aufgrund der gestiegenen Nachfrage zusätzliche Verbindungen geschaffen. Dazu kommen Charterflüge aus Syrien und zwischenzeitlich aus dem Irak, bis diese im August auf Drängen der EU gestoppt wurden. Nachdem die EU im Juni ihre Sanktionen gegen Weißrussland wegen des Umgangs mit der Opposition verschärft hatte, kündigte Machthaber Alexander Lukaschenko die Zusammenarbeit bei der Grenzsicherung mit Polen auf. Seither kommen in großer Zahl Flüchtlinge aus dem Nahen und Mittleren Osten über Minsk nach Polen. Die meisten wollen in westliche EU-Staaten wie Deutschland oder Frankreich weiterreisen, die weißrussische Regierung treibt dies offenbar gezielt voran.
Quelle: dts Nachrichtenagentur