Grosser sieht neue Chancen im "Aachener Vertrag"
Archivmeldung vom 23.01.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer deutsch-französische Publizist Alfred Grosser ist überzeugt, dass der jetzt unterzeichnete "Aachener Vertrag" nützlicher als der Élysée-Vertrag von 1963 sein wird. "Jetzt brauchen wir keine Symbolik mehr, sondern konkrete Maßnahmen", sagte Grosser der "Passauer Neuen Presse".
Deutschland und Frankreich müssten viel enger zusammenrücken und gemeinsam für Europa kämpfen. Präsident Emanuel Macron habe seinen gesamten Wahlkampf auf Europa und die deutsch-französischen Beziehungen ausgerichtet. Dies sei von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der deutschen Bundesregierung nicht anerkannt worden. "Frau Merkel hat darauf kaum reagiert", so Grosser weiter.
Der Aachener Vertrag biete jetzt jedoch "viele neue Chancen". Europa könne es viel besser gehen, wenn Merkel die Vorschläge des französischen Präsidenten für Reformen annehmen würde. "Merkel und Macron verstehen sich gut. Die deutsche Kanzlerin hat aber auf die Angebote und Vorschläge des französischen Präsidenten für eine Reform der Europäischen Union eigentlich gar nicht geantwortet", sagte der Publizist der "Passauer Neuen Presse". Merkel sei mit ihrer Antwort auf Macron sehr zurückhaltend und vorsichtig gewesen. Das sei eine verpasste Chance: "So bringt man Europa nicht voran. Das Zögern und Abwarten von Kanzlerin Merkel ist gefährlich", so Grosser.
Quelle: dts Nachrichtenagentur