Riesiges Gasfeld „entdeckt“: US-Firma irritiert georgische Regierung
Archivmeldung vom 05.02.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet, dass das amerikanische Unternehmen Frontera Resources erklärt hat, in Georgien ein Vorkommen mit 5,3 Billionen Kubikmeter Erdgas entdeckt zu haben, doch die Landesregierung ist nicht im Bilde.
Weiter heißt es: "Das amerikanische Öl- und Gasunternehmen Frontera Resources hat Georgien nicht über die Entdeckung eines Vorkommens mit 5,3 Billionen Kubikmeter Erdgas informiert, so der Chef der Staatlichen Öl- und Gas-Agentur, Georgi Tatischwili.
Mitte Januar hatte Frontera Resources auf seiner Website mitgeteilt, im Zuge der laufenden Arbeiten in der Region Kachetien Gasvorräte im Umfang von etwa 5,3 Billionen Kubikmeter entdeckt zu haben. Danach berichteten die Medien aktiv von den enormen Gasressourcen in Georgien.
„In den von Frontera verbreiteten Erklärungen werden als Ressource mehrere Billionen Kubikmeter Gas genannt. Eine Ressource – das sind noch keine Vorräte. Damit die Ressourcen in die Kategorie von Vorräten übergehen – und das setzt ein Volumen voraus, das man dem Vorkommen entnehmen kann, sind umfangreiche Arbeiten erforderlich“, erklärte Tatischwili gegenüber der Agentur News Georgia.
Die Pläne, die Frontera Resources Georgien vorgelegt habe, würden keine solchen Arbeiten vorsehen, um diese Ressourcen in Vorräte zu verwandeln.
„Dementsprechend hat das Unternehmen den Staat nicht über die Entdeckung des Gases informiert, wie es in der internationalen Gesetzgebung und im Vertrag, der zwischen Frontera und dem Staat existiert, vorgesehen ist“, stellte Tatischwili fest.
Die Staatliche Öl- und Gas-Agentur erwarte von dem Unternehmen Schritte, die zur Überführung dieser Ressourcen in die Kategorie Vorräte erforderlich seien, sagte er.
„Wir erwarten von Frontera eine Bestätigung der Existenz dieser Ressourcen, die Realisierung ihrer Förderung und Kommerzialisierung, wenn das überhaupt möglich ist. Bislang hat das Unternehmen keinerlei Voraussetzungen hierfür geschaffen“, merkte Tatischwili an.
Sollte es in Kachetien tatsächlich mehrere Billionen Kubikmeter Gas geben, sagte er, so könnte das Land — berücksichtigt man den Verbrauch Georgiens (zwei Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr) — nicht nur den Eigenbedarf decken, sondern auch Gas exportieren.
Das Volumen der von Frontera Resources in Georgien bestätigten Gasvorräte betrage 1,925 Milliarden Kubikmeter, verlautete aus der Öl- und Gas-Korporation Georgiens.
Die Frontera Resources Corporation ist ein 1996 gegründetes amerikanisches Unternehmen, das sich mit der Erkundung von Öl- und Gasvorkommen sowie mit deren Ausbeutung befasst. Die Unternehmensstrategie besteht in der Suche nach Perspektiven für die Förderung von Kohlenwasserstoffen auf den Märkten der osteuropäischen Länder am Rande des Schwarzmeer-Beckens."
Quelle: Sputnik (Deutschland)