Roth hält Nato-Unterstützung für Kiew für nicht stark genug
Archivmeldung vom 10.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićMichael Roth, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, hält die Ankündigung von US-Präsident Joe Biden und weiterer Nato-Partner, der Ukraine fünf weitere Luftverteidigungs-Systeme zur Verfügung zu stellen, für unzureichend.
"Biden sagte gestern, die Unterstützung der Nato bleibe stark, aber sie
ist nicht stark genug", sagte Roth am Mittwoch den Sendern RTL und ntv.
"Das haben wir ja gestern auch bei diesem furchtbaren Angriff auf ein
Kiewer Kinderkrankenhaus erlebt." Diese fünf Flugabwehr- oder
Luftabwehrsysteme, über die diskutieren man jetzt seit Monaten. "Wir
sind zu zögerlich, wir sind zu langsam. Wir sind nicht entschlossen
genug. Und das weiß der Typ im Kreml", so der SPD-Politiker weiter.
"Und
deswegen kann ich nur an alle appellieren, vor allem an alle
Nato-Mitglieder, jetzt endlich mehr zu tun. Denn dieses Durchwurschteln
in Sachen Unterstützung der Ukraine, die muss gestoppt werden."
Russlands Präsident Putin habe mit seinem Angriffskrieg die Nato
gestärkt, stelle sie aber auch auf eine Probe. "Er wollte ja eigentlich
die Finnlandisierung der Ukraine. Jetzt hat er die Natoisierung von
Finnland erreicht. Wir haben zwei starke neue Partner Schweden,
Finnland. Das tut uns vor allem in Europa sehr, sehr gut. Aber
selbstverständlich hat er es darauf angelegt, die Nato zu schwächen, sie
zu spalten."
Nach Ansicht Roths wäre der Nato-Gipfel in
Washington ein Erfolg, wenn es gelänge, der Ukraine ein großes
Unterstützungspaket zu garantieren. Außerdem müsse die Nato ein klares
Bekenntnis abgeben. "Die Ukraine gehört perspektivisch in die Nato. Ich
kann mir nicht vorstellen, dass wir alleine über Sicherheitszusagen
einzelner Staaten ein so großes Land werden schützen können und ihm
solidarisch beistehen können."
Quelle: dts Nachrichtenagentur