PYD-Chef Salih Muslim: Türkei will Befreiung von Rakka verhindern
Archivmeldung vom 13.03.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie in den syrischen Kurdengebieten herrschende Partei PYD erhebt schwere Vorwürfe gegen die Türkei. Ankara versuche, die Militäroperation zur Befreiung Rakkas, der syrischen "Hauptstadt" des sogenannten "Islamischen Staates" (IS), zu verhindern, so der Co-Vorsitzende der PYD, Salih Muslim, im Gespräch mit der in Essen erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ, Dienstagausgabe).
"Die Türken wollen nicht, dass Rakka befreit wird. Die Türken wollen nicht, dass Daesh besiegt wird, weil Daesh die Kurden angreift und kurdische Gebiete zerstört", so Muslim, der die arabische Bezeichnung für den IS benutzt. Seit einigen Wochen rücken die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) näher an Rakka heran. Die SDF sind in Syrien der engste Partner des Westens im Kampf gegen den IS. Ein großer Teil ihrer Kämpfer sind Mitglieder der YPG-Miliz, des militärischen Arms der PYD. Für die Türkei sind YPG und PYD terroristische Organisationen. Türkische Truppen und mit ihnen verbündete syrische Rebellen-Milizen greifen die SDF in der Region um die Stadt Manbidsch nordwestlich von Rakka immer wieder an. "Sie versuchen, uns in den Rücken zu fallen. Das ist ihre Politik, um die Angriffe auf Rakka zu schwächen", so Muslim weiter. Der kurdische Politiker rechnet dennoch damit, dass der Angriff auf die syrische IS-Hochburg bald beginnen wird. "Die arabischen und kurdischen Truppen werden gerade auf den Einmarsch in Rakka vorbereitet und trainiert. Es geht darum, die Verluste möglichst gering zu halten. Es ist aber höchstens eine Frage von wenigen Wochen, bis die Offensive auf die Stadt beginnt", so Muslim.
Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung (ots)