Folter in Tibet weit verbreitet und systematisch angewandt
Archivmeldung vom 26.06.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittElektroschocks, Schläge mit Schlagstöcken an sensiblen Körperstellen wie Kopf, Gesicht, Mund, Nase und Ohren, Schlafentzug, Nahrungsentzug und Isolationshaft in Zellen ohne Tageslicht: so sieht die Realität vieler Gefängnisinsassen - viele von ihnen politische Gefangene - in Tibet aus.
International Campaign
for Tibet fordert aus Anlass des Internationalen Tages zur
Unterstützung von Folteropfern am 26. Juni das sofortige Ende von
Folter und Misshandlungen in dem von China seit 1949 besetzten Land.
Folter und Misshandlungen durch chinesische Polizei- und
Sicherheitsbeamte sind nach wie vor an der Tagesordnung. Opfer sind
zumeist Personen, die gegen die chinesische Besatzung Tibets und die
Menschenrechtsverletzungen in Tibet protestieren, aber auch
Geistliche, die sich sozial engagieren. In Tibet sind seit 1988 mehr
als 41 Menschen zu Tode gefoltert worden. Häufig erpressen
chinesische Sicherheitsbeamte Zeugenaussagen und Geständnisse durch
Misshandlungen und Folter. Folter wird dabei ganz bewusst als Waffe
gegen politisch Andersdenkende eingesetzt. Ziel der Sicherheitskräfte
ist, Gefangene zu brechen und "umzuerziehen".
"Wenn sich die Volksrepublik China bei den bevorstehenden
Olympischen Spielen 2008 auf der internationalen Bühne präsentieren
will, muss sie sich auch entsprechend verhalten. Olympischer Geist
und Folter passen nicht zusammen.", machte ICT-Geschäftsführer Müller
deutlich. "Es ist Aufgabe der internationalen Staatengemeinschaft,
die Weltöffentlichkeit auf die andauernd schweren
Menschenrechtsverletzungen in China und Tibet aufmerksam zu machen,
und Druck auf die chinesische Regierung auszuüben.", so Müller
weiter.
International Campaign for Tibet setzt sich seit 1988 für die
Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes
ein. Die Organisation verfügt über Büros in Washington D.C.,
Amsterdam und Berlin.
Quelle: Pressemitteilung International Campaign for Tibet Deutschland e.V.