Nord Stream 2: Bundesregierung erwartet US-Sanktionen in dieser Woche
Archivmeldung vom 17.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Bundesregierung rechnet mit US-Sanktionen im Zusammenhang mit der Gaspipeline Nord Stream 2, die russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren soll, noch in dieser Woche. Dies geht aus einem vertraulichen Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, über das die "Bild-Zeitung" berichtet.
Demnach werde US-Präsident Donald Trump das Gesetz spätestens am 20. Dezember unterschreiben, nachdem es bereits zuvor den US-Senat passiert habe. "Die Bundesregierung schließt nicht aus, dass durch die angekündigten Sanktionen die Rohrverlegearbeiten in der dänischen Außenwirtschaftszone behindert werden", heißt es in dem Schreiben weiter. Die Sanktionen würden demnach gezielt auf das schweizerisch-niederländische Unternehmen "Allseas" gerichtet sein, das derzeit die letzten Rohrverlegearbeiten vor der dänischen Insel Bornholm durchführt.
"Die westlichen Investoren wie auch das Nord-Stream-2-Konsortium selbst stehen nicht im Fokus der angekündigten Sanktionen", heißt es dagegen in dem Papier. Die Bundesregierung werde nach der Unterzeichnung des Gesetzes durch Trump "genau prüfen, welche konkreten Auswirkungen das Gesetz auf die Realisierung des Projektes Nord Stream 2 hat", heißt es in dem Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums, über das die "Bild-Zeitung" berichtet. Zudem sehe Berlin offenbar noch Chancen, dass die Gaspipeline Nord Stream 2 während der 30-tägigen "wind-down period", die das Gesetz für das "Herunterfahren" der Arbeiten ohne Strafen für die Beteiligten vorsieht, noch fertig gebaut werden könne.
Quelle: dts Nachrichtenagentur