Kolumbiens Präsident Santos erhält Friedensnobelpreis
Archivmeldung vom 07.10.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKolumbiens Präsident Juan Manuel Santos erhält den Friedensnobelpreis 2016. Das teilte das Nobelkomitee am Freitag in Oslo mit. Santos erhält den Preis unter anderem für seine Bemühungen, den seit mehr als 50 Jahren anhaltenden Bürgerkrieg in Kolumbien zu beenden.
Der Krieg habe bislang mehr als 220.000 Kolumbianern das Leben gekostet. Der Preis gelte ebenso dem kolumbianischen Volk, dass trotz der Schwierigkeiten und Missstände die Hoffnung auf Frieden nicht aufgebe. Für seinen Einsatz und die zahllosen Verhandlungen in diesem Konflikt, gebühre Präsident Santos Anerkennung, so das Nobelkomitee in seiner Begründung. Erst in diesem Jahr hatte die kolumbianische Regierung mit der Guerillabewegung FARC-EP einen Waffenstillstand vereinbart - ein Friedensabkommen wurde allerdings vom kolumbianischen Volk mit einer knappen Mehrheit abgelehnt. Die Auszeichnung gilt als der wichtigste internationale Friedenspreis und ist mit derzeit etwa 831.000 Euro dotiert.
Im vergangenen Jahr erhielt das "Quartet du dialogue national", eine Organisation zur Förderung der Demokratisierung Tunesiens, den Preis. 2014 wurden die Kinderrechtsaktivisten Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi ausgezeichnet; 2013 die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW). Der Preis wird seit 1901 traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, in Oslo verliehen.
Steinmeier und Merkel gratulieren Santos zum Friedensnobelpreis
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel haben dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos zum Friedensnobelpreis gratuliert. Santos habe nicht nur seinem Land, sondern der ganzen Region dringend benötigte neue Hoffnung auf ein Ende des Blutvergießens verliehen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Der Nobelpreis sei "eine Ermutigung, diesen Weg weiter zu beschreiten". "Gerade in Zeiten, in denen es scheint, als ob die Welt von einer Krise in die nächste stürzt, in der Kriege und Konflikte überall aufflammen und uns in Atem halten, hat Präsident Santos mit großer Entschlossenheit und vor allem mit Mut gemeinsam mit der FARC die Hoffnung und den Boden für die Möglichkeit eines dauerhaften Friedens geschaffen", erklärte Steinmeier. "Dafür gebührt ihm größter Respekt. Diesen Mut und diese Beharrlichkeit braucht es jetzt mehr denn je!" Er habe keinen Zweifel daran, dass die Menschen in Kolumbien Frieden wollten, so der Bundesaußenminister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur