Kirgistan berichtet über den Einsatz von Mörsern durch Tadschikistan an der Grenze
Archivmeldung vom 13.04.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach Angaben des kirgisischen Grenzschutzes ignorierte ein tadschikischer Grenzschutzbeamter die Aufforderung anzuhalten und drang 20 Meter in kirgisisches Gebiet ein. Es kam zu einem Schusswechsel mit Mörsern. Tadschikistan äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Ein kirgisischer Soldat ist bei einem Schusswechsel zwischen kirgisischen und tadschikischen Grenzsoldaten verwundet worden. Dies teilte der Grenzschutzdienst des staatlichen Komitees für nationale Sicherheit Kirgisistans mit. In dem Bericht heißt es:
"Am 12. April 2022 kam es auf dem kirgisisch-tadschikischen Abschnitt der Staatsgrenze zu einem Zwischenfall, bei dem Waffen eingesetzt wurden. Ein kirgisischer Grenzschutzbeamter war in der Gegend von Selkana im Bezirk Leilek im kirgisischen Gebiet Batken im Einsatz. Tadschikische Grenzsoldaten erschienen auf dem angrenzenden Gebiet, und als sie die kirgisischen Soldaten sahen, bewegten sie sich weiter in Richtung der bedingten Staatsgrenze. Die kirgisische Grenzpatrouille ignorierte ihre Aufforderung, anzuhalten und sich von der Trennungslinie auf ihr eigenes Gebiet zu entfernen, und überquerte die Grenze 20 Meter in kirgisisches Gebiet hinein."
Die kirgisische Seite "musste Warnschüsse abgeben, um die tadschikischen Grenzsoldaten daran zu hindern, tiefer in das Gebiet vorzudringen". Der kirgisische Grenzdienst fügte hinzu:
"Daraufhin eröffneten tadschikische Grenzschutzbeamte das Feuer auf kirgisische Grenzschutzbeamte."
Demnach war ein tadschikischer Soldat bei dem Vorfall durch Schüsse verwundet worden. Später berichtete der kirgisische Grenzschutzdienst der Zeitung 24.kg von einem zweiten Schusswechsel in der Gegend, der 30 Minuten gedauert habe. Nach ihren Angaben begann die tadschikische Seite, das kirgisische Dorf Dostuk mit Mörsern zu beschießen.
Die tadschikischen Behörden äußerten sich bisher nicht zu dem Vorfall.
Eine weitere Eskalation an der kirgisisch-tadschikischen Grenze dauert seit Ende Januar an, als bei einem Feuergefecht zwischen Grenzsoldaten zwei tadschikische Soldaten getötet und sechs weitere verwundet worden waren, während acht kirgisische Soldaten verletzt worden waren.
Die Delegationen Tadschikistans und Kirgistans einigten sich daraufhin auf einen vollständigen Waffenstillstand an der Grenze und den Abzug zusätzlicher Truppen und Ausrüstung, die zuvor am Konfliktort stationiert gewesen waren. Trotzdem kam es an der Grenze weiterhin zu gelegentlichen Schusswechseln.
In den letzten Jahren war es an der tadschikisch-kirgisischen Grenze mehrfach zu bewaffneten Zusammenstößen gekommen. Der letzte größere Zusammenstoß fand Ende April letzten Jahres statt. Auslöser des Konflikts war die Installation von Kameras auf umstrittenem Gebiet – in der Nähe der Wasserverteilungsstelle Golownoi. Infolgedessen griffen die Militärs beider Länder ein.
Mehr als 180 kirgisische Staatsbürger wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei dem Konflikt verletzt. 34 Menschen starben. Tadschikistan legte keine offiziellen Zahlen zu den Opfern des Konflikts vor.
Die Grenze zwischen Kirgistan und Tadschikistan ist 970 Kilometer lang. Es gibt keine Einigung über 460 Kilometer, sodass es regelmäßig zu Konflikten kommt, wenn beide Staaten ihre Ansprüche auf einen bestimmten Abschnitt geltend machen."
Quelle: RT DE