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Weißrussische Opposition: Schallenberg soll bei Lukaschenko-Sturz mithelfen

Archivmeldung vom 22.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Schallenberg: Michael Gruber/BMEIA; Tichanowskaja: European People's Party (beide CC BY 2.0); Latuschko: Serge Senebro/Vitebsk Popular News, CC BY-SA 3.0; Regierungsgebäude Minsk: LHOON, CC BY-SA 2.0 (alle vier Wikimedia Commons); Komposition: Wochenblick / Eigenes Werk
Bild: Schallenberg: Michael Gruber/BMEIA; Tichanowskaja: European People's Party (beide CC BY 2.0); Latuschko: Serge Senebro/Vitebsk Popular News, CC BY-SA 3.0; Regierungsgebäude Minsk: LHOON, CC BY-SA 2.0 (alle vier Wikimedia Commons); Komposition: Wochenblick / Eigenes Werk

Wie Wochenblick unlängst berichtete, findet in Zusammenarbeit mit dem Schallenberg-Außenministerium im September ein Trainingsprogramm für weißrussische Exilanten an der Diplomatischen Akademie in Wien statt. Dieses soll sich der Beschreibung nach an “Führungskräfte für die Demokratiereform in Weißrussland”. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Der Eindruck, wonach in Österreich ein Regimewechseln in Minsk vorbereitet werden soll, scheint sich zu erhärten. Angedeutet hat dies ein hochrangiges Mitglied aus dem Team von Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja.

Tichanowskaja-Vertrauter bestätigt Wochenblick-Bericht

In einem Interview mit “Radio Swaboda” plauderte Pawel Latuschko aus dem Nähkästchen. Beim Herrn handelt es sich um ein Gründungsmitglied des sogenannten “Koordinierungsrats” um die gescheiterte Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja. Der im polnischen Exil lebende Latuschko selbst war es, der noch im Jahr 2020 die Organisation “Krisenorganisation des Volkes” (NAM) gründete. Diese bildet offiziell eine Art “Schattenregierung”: Sprich, nach einem Machtwechsel sollen sich aus deren Kreis die neuen Anführer des Landes rekrutieren.

Er gilt als enger Vertrauter von Tichanowskaja, die sich in den vergangenen beiden Jahren mindestens vier Mal in Wien mit Außenminister Schallenberg traf. Und die Pläne sind sehr konkret: “Ich werde versuchen, Personal für das neue Weißrussland zu rekrutieren. Ein Route ist die Ausbildung von Personal für das neue Weißrussland über die Warschauer Universität. Eine andere sind die Diplomkurse des österreichischen Außenministeriums, die demnächst beginnen.” Dort sollen nicht nur Diplomaten ausgebildet werden, sondern auch “verschiedene künftige Beamte der lokalen und zentralen Verwaltung.”

Wochenblick deckte das Umsturz-Programm in Wien kürzlich auf.

Doppelstrategie für die Machtübernahme in Minsk

Latuschko offenbarte auch den Plan für die Machtübernahme in Minsk. Man plant eine Doppelstrategie: Hier die NAM, welche die neue Regierung bilden soll – und dort eine Art “Marsch durch die Institutionen”. Als Ex-Kulturminister will er den Kulturbetrieb mobilisieren: “Wir haben auch Leute, die für kulturelle Belange zuständig sind. Sie werden sich wie eine Krake ausbreiten, um uns durchzusetzen.” Er hält es für wichtig die “Ressourcen zu bündeln”. Zusätzlich verständigt man sich mit “internationalen Partnern”, um über ein Sanktionsregime den Rückhalt von Präsident Alexander Lukaschenko im eigenen Land zu brechen.

Dabei erwähnt er auch die Rolle von Valery Kavaleuski, dem außerpolitischen Berater von Tichonowskaja. Dieser weilte im Vormonat bei den Vereinten Nationen (UNO), um ein “ehrgeiziges Weißrussland-Programm” auszuarbeiten. Doch, wie Latuschko herausstellt, arbeitet man nicht nur mit den Globalisten-Organisationen zusammen, sondern eben auch mit Außen- und Justizministern anderer Länder. Bei der eigenen Arbeit will man das Volk mit der Verwendung der offiziellen Staatssymbole für die eigene Sache täuschen. Das Endziel: “Wir werden das politische System von Lukaschenko beseitigen.”

Regimewechsel-Kurs in Wien für Soros?

Bereits vor geraumer Zeit erklärte Schallenberg anlässlich eines Treffens mit Tichanowskaja, dass er sich für einen Regimewechseln in Minsk starkmacht: “Der Geist der Veränderung ist draußen aus der Flasche”. Anstatt die Beziehungen mit dem offiziellen Weißrussland zu pflegen, beförderte er das Narrativ einer angeblichen Wahlfälschung. Damit bedient er jene Erzählung, welche das Soros-Netzwerk, das jahrelang auch in Weißrussland aktiv war, bereits in der Ukraine kultivierte, als es darum ging, den “zu russlandfreundlichen” Wiktor Janukowitsch loszuwerden. Die Stiftungen des US-Milliardärs standen auch hinter dem Umsturz in Serbien vor zwanzig Jahren.

Nun also Weißrussland? Wie Wochenblick berichtete, stellt das Außenministerium sogar Lehrpersonal für den illustren Kurs. Doch so viel ist klar: Für den Außenminister eines neutralen Landes ist es ein sonderbares Diplomatieverständnis, sich für geopolitische Interessen der USA und der NATO einzusetzen. Dem transatlantische Bündnis ist ein mit dem Kreml verbundenes Weißrussland als Bufferstaat zwischen der NATO und Russland ein Dorn im Auge. Und auch zu George Soros und dessen Sohn und “Thronfolger” Alexander unterhält Schallenberg gute Beziehungen. Auch beim aktuellen Globalisten-Treff in Alpbach treffen Schallenberg und Soros Junior aufeinander.

Geheimniskrämerei um den Regimewechsel-Trainingskurs

Eine schriftliche Wochenblick-Anfrage an das Ressort zur Causa bleibt auch nach Wochen unbeantwortet. Und auch sonst will Schallenberg die Aktivitäten offenbar nicht an die große Glocke hängen. Denn weder das Außenministerium – das den Kurs immerhin finanziell unterstützt – noch die Diplomatische Akademie bewerben den Kurs für “Regimewechsel-Architekten” offiziell. Einzig ein versteckter Tweet der “Weißrussischen Diaspora” weist auf die Existenz des geheimen Schulungsprogramms hin. Anmelden sollten sich Teilnehmer übrigens über eine Google-Mail-Adresse…

Quelle: Wochenblick

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