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Kanzlerin Merkel erhält Henry A. Kissinger Preis

Archivmeldung vom 22.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Henry A. Kissinger, Angela Merkel, Gerhard Casper, und John Kerry bei der Verleihung des Henry A. Kissinger Preis im Schloss Charlottenburg am 21. Januar 2020. Bild: "obs/American Academy in Berlin/Annette Hornischer"
Henry A. Kissinger, Angela Merkel, Gerhard Casper, und John Kerry bei der Verleihung des Henry A. Kissinger Preis im Schloss Charlottenburg am 21. Januar 2020. Bild: "obs/American Academy in Berlin/Annette Hornischer"

Die American Academy in Berlin hat den Henry A. Kissinger Preis an Bundeskanzlerin Angela Merkel verliehen. Der Preis, welcher jährlich eine renommierte Persönlichkeit aus dem Bereich der internationalen Diplomatie auszeichnet, ehrt Kanzlerin Merkel für drei Jahrzehnte öffentlichen Dienstes und ihre prinzipientreue Politik zur Gestaltung einer zunehmend integrierten und widerstandsfähigen Europäischen Union.

Ihre moralische und intellektuelle Führung als deutsche Kanzlerin hat sowohl innen- als auch außenpolitisch kontinuierlich demokratische Werte und die Ideale der Selbstverwaltung und Meinungsfreiheit gefördert. Hierdurch hat Bundeskanzlerin Merkel einen deutlichen Beitrag dazu geleistet, verschiedene Weltmächte an einen Tisch zu bringen und transatlantische Partnerschaften resolut aufrechterhalten. Die Laudationen wurden von den ehemaligen US-Außenministern Henry A. Kissinger und John F. Kerry sowie, per Video-Botschaft, von dem ehemaligen US Präsidenten George W. Bush gehalten.

Henry A. Kissinger sagte: "Ich freue mich aus mehreren Gründen darüber, dass Bundeskanzlerin Merkel mit diesem Preis ausgezeichnet wird: ihre entscheidende Rolle bei der Gestaltung eines zunehmend integrierten Europas; ihr erfolgreiches Steuern der mächtigsten europäischen Wirtschaft durch die turbulente Finanzkrise; ihre leidenschaftliche Unterstützung der Atlantischen Allianz trotz des innerpolitischen Gegenwinds; sowie ihr entschlossener Umgang mit der herausforderndsten Migrationswelle unserer Generation. Vor allem aber würdigt dieser Preis die unfehlbare Rolle von Bundeskanzlerin Merkel bei der Förderung eines robusten transatlantischen Dialogs während drei sehr unterschiedlicher amerikanischer Präsidentschaftsregierungen. Ihre Förderung stets offener und grundsätzlicher politischer Diskussionen ist sowohl lobenswert als auch beispiellos. Das transatlantische Bündnis nach dem Zweiten Weltkrieg - und die offenere Welt, die es geformt hat - wurde durch Angela Merkels unermüdliches intellektuelles und moralisches Engagement gestärkt."

George W. Bush sagte: "Angela Merkel ist eine mutige Anführerin, die dem deutschen Volk mit Weitsicht und Stärke dient. In turbulenten Zeiten bewahrt sie eine ruhige Hand. Und als Präsident war mir ihre Freundschaft ein Trost. Wir gratulieren ihr zu dieser Auszeichnung."

John F. Kerry sagte: "Ähnlich Bundeskanzler Kohl in der letzten Dekade des vorherigen Jahrhunderts, so legte Bundeskanzlerin Merkel in den ersten Jahrzenten dieses Jahrhunderts die Messlatte hinsichtlich Tapferkeit, Mut und Entschlossenheit an. Wenn die Wiedervereinigung Deutschlands Helmut Kohls Erbe war, dann ist es für immer Merkels Vermächtnis, Europa in einer Zeit enormer Herausforderungen zusammenzuhalten - als Verfechterin einer liberalen Ordnung, welche ihren Kompass stets auf eine friedlichere, erfolgreichere, gerechtere und nachhaltigere Zukunft ausrichtet, obgleich der Hürden. Sie wird immer meine Bewunderung und meinen Respekt haben."

Angela Merkel sagte: "Ich werde mich, wo auch immer, noch eine Weile als Bundeskanzlerin, und dann auch weiter, für gute, intensive, wertegebundene, transatlantische Beziehungen einsetzen und diese Medaille, diese Auszeichnung, ermutigt mich in dieser Arbeit."

Der Henry A. Kissinger Preis wurde zu Ehren eines Gründungsvorsitzenden der American Academy in Berlin gestiftet. Die Initiativen des ehemaligen US-Außenministers Henry A. Kissinger zur Schaffung und Aufrechterhaltung einer stabilen Ost-West-Beziehung haben dazu beigetragen, den Grundstein für Wandel in Europa, für das Ende des Kalten Krieges und für die Wiedervereinigung Deutschlands zu legen. Bisherige Preisträger/innen sind der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt (2007); der 41. Präsident der Vereinigten Staaten George H.W. Bush (2008); der ehemalige Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland Richard von Weizsäcker (2009); der ehemalige Bürgermeister von New York und Philanthrop Michael R. Bloomberg (2010); der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl (2011); der ehemalige US-Außenminister George P. Shultz (2012); der Gründer der Münchner Sicherheitskonferenz Ewald-Heinrich von Kleist (2013); der ehemalige US-Außenminister James A. Baker, III (2014); der ehemalige italienische Präsident Giorgio Napolitano und der ehemalige Bundesaußenminister und Vizekanzler Deutschlands Hans-Dietrich Genscher (2015); die ehemalige US-Botschafterin der Vereinten Nationen Samantha Power (2016); Deutschlands ehemaliger Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (2017); und US-Senator für Arizona John McCain (2018).

Die American Academy in Berlin wurde 1994 vom ehemaligen Botschafter Richard C. Holbrooke und anderen bedeutenden Deutschen und Amerikanern gegründet, um aufbauend auf den einzigartigen kulturellen, sozialen und politischen Beziehungen zwischen Berlin und den USA den transatlantischen Dialog zu fördern. Als private, gemeinnützige und überparteiliche Forschungsinstitution vergibt die Academy Stipendien an amerikanische Wissenschaftler, Autoren und Künstler. Die Academy lädt zudem führende amerikanische Experten für Kurzbesuche nach Berlin ein, um einen kontinuierlichen und nachhaltigen Meinungsaustausch zwischen Deutschland und den USA zu fördern.

Quelle: American Academy in Berlin (ots)


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