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IWF warnt vor verschärfter Wirtschaftskrise in Spanien

Archivmeldung vom 28.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor einer verschärften Wirtschaftskrise in Spanien gewarnt. Die Wirtschaft in Spanien werde 2012 voraussichtlich um 1,7 Prozent schrumpfen und im nächsten Jahr um 1,2 Prozent, hieß es am Freitag in einem Bericht des IWF.

In Spanien hatte die Arbeitslosigkeit im zweiten Quartal den höchsten Stand seit 36 Jahren erreicht. Die Quote stieg demnach von 24,4 Prozent im Vorquartal auf aktuell 24,6 Prozent, teilte das spanische Statistikamt am Freitag mit. Der IWF erwartet, dass die spanische Arbeitslosigkeit auch im weiteren Verlauf des Jahres bei fast 25 Prozent bleiben werde.

Nach Ansicht des Währungsfonds könnte die Wirtschaftskrise in dem Land auch "negative Auswirkungen für den Rest Europas" haben.

Schäuble dementiert neues Hilfsprogramm für Spanien

Nach Angaben von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist kein neues Hilfsprogramm für Spanien geplant. Auf die Frage, ob es bald einen Antrag geben werde, damit der Euro-Rettungsschirm spanische Staatsanleihen kaufen könne, sagte Schäuble der "Welt am Sonntag": "Nein, an diesen Spekulationen ist nichts dran."

Verschiedene Medien hatten zuvor berichtet, der Rettungsfonds EFSF werden bald spanische Anleihen kaufen, um so die Renditen zu drücken. Schäuble glaubt nicht, dass die hohen Risikoaufschläge auf die Anleihen Spanien überfordern.

"Der Finanzbedarf Spaniens ist kurzfristig nicht so groß", sagte Schäuble. "Die hohen Zinsen sind schmerzlich, und sie schaffen eine Menge Beunruhigung – aber die Welt geht nicht unter, wenn man bei einigen Anleiheauktionen ein paar Prozent mehr zahlen muss." Man habe ein "ausreichend großes Hilfspaket geschnürt" für Spanien. Das Land erhält für die Rekapitalisierung seiner Banken bis zu 100 Milliarden Euro. "Und wir haben davon 30 Milliarden Euro im Rettungsschirm EFSF als mögliche Soforthilfe bereitgestellt", betonte der Finanzminister. Schäuble zeigte sich überzeugt, dass die Anstrengungen Spaniens bald belohnt werden. "Das Reformprogramm wird eine gute Wirkung entfalten, auch an den Finanzmärkten." Die Regierung habe alle notwendigen Entscheidungen getroffen und setze sie um. "Dafür gebührt ihr Respekt, denn die Maßnahmen wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer oder die Kürzung von Beamtenpensionen sind unpopulär", sagte Schäuble der Welt am Sonntag. "Die Finanzmärkte honorieren diese Reformen noch nicht, aber das wird noch kommen." Vertrauen gewinne man nur langsam zurück.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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