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WHO rechnet mit bis zu 10.000 neuen Ebola-Fällen pro Woche im Dezember

Archivmeldung vom 14.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Büro für Ebola Response Team. Bild:   CDC Global, on Flickr CC BY-SA 2.0
Büro für Ebola Response Team. Bild: CDC Global, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass es bereits im Dezember in den am stärksten betroffenen Staaten Guinea, Liberia und Sierra Leone rund 5.000 bis 10.000 neue Ebola-Fälle pro Woche geben könnte. Das erklärte der beigeordnete Generaldirektor der WHO, Bruce Aylward, am Dienstag in Genf.

Seit dem Ausbruch der Epidemie in Westafrika seien mehr als 8.914 Fälle gemeldet worden, mehr als 4.400 Menschen seien bisher an dem Virus gestorben. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Der WHO zufolge stieg die Sterblichkeitsrate auf 70 Prozent.

Lauterbach fordert Ausbau der Ebola-Forschung an Universitäten

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach kritisiert die Zurückhaltung der Pharmaindustrie bei der Erforschung seltener Infektionskrankheiten wie Ebola und fordert zum Ausgleich eine Stärkung der Pharmaforschung an den Universitäten. "Wir werden nicht tatenlos dabei zusehen, dass gefährliche Infektionskrankheiten, die sich wirtschaftlich nicht rechnen für die Pharmaindustrie, unerforscht bleiben", sagte Lauterbach der "Welt".

Gleichzeitig brächten die Pharmakonzerne aber beispielsweise immer neue Blutfettsenker mit nur geringem Zusatznutzen auf den Markt. "Die bisherigen Regelungsversuche der Politik haben nicht gegriffen. Jetzt muss die universitäre Forschung in diesem Bereich gestärkt werden", verlangte Lauterbach.

Die Universitäten seien in diesem Bereich bisher erheblich unterfinanziert. Zum Teil seien die pharmakologischen Institute an den Hochschulen in den vergangenen Jahren sogar verkleinert worden. Für Pharmakonzerne zählt Ebola zu den sogenannten vernachlässigten Infektionskrankheiten. Diese Erkrankungen treten vorrangig in den ärmsten Regionen der Welt auf, eine kostspielige Medikamenten- oder Impfstoffentwicklung rechnet sich für die Unternehmen nur selten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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