Premierministerin Estlands vertraut auf NATO-Beistand
Archivmeldung vom 25.04.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie estnische Premierministerin Kaja Kallas vertraut auf den Beistand der NATO im Falle einer russischen Aggression gegen ihr Land. "Angst haben wir eigentlich nicht. Wir sind ja Mitglied der NATO, und da gibt es den Artikel 5, und demnach ist ein Angriff auf ein Land auch ein Angriff auf alle Länder, das heißt: Wenn Russland wirklich Estland oder Lettland oder Litauen angreifen würde, dann bedeutet das, dass es sofort zu einem vollen Krieg mit Deutschland, den USA, Polen und anderen Ländern ausufern würde", sagte Kallas der "Welt".
Die Regierungschefin verwies auf die Unterschiede in der Russland-Wahrnehmung, die es bis zum Kriegsbeginn innerhalb der NATO-Mitgliedsstaaten gab: "Wir haben unterschiedliche historische Hintergründe. Wir kennen Russland - obwohl die Sowjetunion zusammengebrochen ist, sind die Träume von einem Imperium immer geblieben. Das heißt, wir haben gar keine Illusionen in diese Richtung."
Mit Kritik an der Bundesregierung wegen des ausbleibenden Stopps von Rohstoff-Importen aus Russland hielt sich die Premierministerin zurück: "Für uns waren es nur sieben Prozent unseres gesamten Energieverbrauchs, und es ist wahrscheinlich dann auch leichter, so eine Entscheidung zu treffen, als in einem großen Land. Was wir aber auch verstehen müssen, ist, dass 40 Prozent des russischen Budgets aus diesen Kohle-, Gas- und Öl-Exporten resultieren. Das ist genau das Geld, mit dem sie ihre Kriegsmaschinerie unterhalten", sagte Kallas.
Quelle: dts Nachrichtenagentur