Wegen „Terrorismus-Propaganda“: Ankara bestellt deutschen Botschafter ein
Archivmeldung vom 16.09.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Außenministerium der Türkei hat den deutschen Botschafter in Ankara wegen der Kurden-Demo am heutigen Samstag in Köln-Deutz einbestellt. Dies meldet die Nachrichtenagentur RIA Novosti unter Verweis auf eine Mitteilung der türkischen Behörde.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt weiter: "„Wir verurteilen entschieden die Erlaubnis, die die deutschen Behörden für die Veranstaltung eines Ablegers der PKK (Arbeiterpartei Kurdistans – Anm. d. Red.) am 16. September in Köln und für Terrorismus-Propaganda erteilt haben. Heute wurde der Botschafter Deutschlands in unser Ministerium zitiert, dem wir unsere harte Reaktion mitgeteilt haben“, heißt es in der Mitteilung.
Das türkische Außenamt verurteile, dass bei der Demonstration PKK-Symbole gezeigt worden seien, darunter auch Plakate mit dem Portrait des Parteichefs Abdullah Öcalan. Darüber hinaus soll einer der Teilnehmer in seiner Rede den Terrorismus „verherrlicht“ haben.
Laut den lokalen Medien hatten mehr als 10.000 Menschen bis zum Abend an der Deutzer Werft für die Rechte von Kurden in ihrer Heimat demonstriert. Ein Großaufgebot der Polizei bewachte die Veranstaltung.
Abdullah Öcalan ist einer der Führer der in der Türkei als Terrororganisation eingestuften PKK. Seit 1999 sitzt er dort in Haft.
Wegen Terrorverdacht: Über 70 Ausländer in Türkei festgenommen
Die türkischen Sicherheitskräfte haben bei einem Anti-Terror-Einsatz in Istanbul 74 Personen, darunter 73 Ausländer, festgenommen. Sie alle stehen im Verdacht, Verbindungen zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS, Daesh) zu unterhalten, wie am Samstag die türkische Agentur Anadolu unter Berufung auf eine Quelle in den Rechtsschutzorganen meldet.
Die festgenommenen Ausländer sind demzufolge an den Migrationsdienst überstellt worden und sollen nun aus der Türkei abgeschoben werden. Zu ihrer Staatsangehörigkeit sind keine Angaben mitgeteilt worden."
Quelle: Sputnik (Deutschland)