FBI nimmt Richterin nach Zurückweisung von Migrationsbeamten fest

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Das Federal Bureau of Investigation (FBI) hat offenbar die Bezirksrichterin Hannah Dugan aus Milwaukee festgenommen. Das teilte FBI-Direktor Kash Patel am Freitag in einem Post auf der Plattform X mit.
Beamte der US-Einwanderungsbehörde ICE hatten am 18. April versucht,
eine Person im Milwaukee County Courthouse zu verhaften. Laut einer
E-Mail des obersten Bezirksrichters, Carl Ashley, über die das
"Milwaukee Journal Sentinel" berichtet, wurden die Beamten angewiesen,
dem obersten Richter einen Haftbefehl vorzulegen und bis nach dem Ende
der Gerichtssitzung zu warten. Während Ashley demnach in einer E-Mail
ein Haftbefehl vorgelegt wurde, schrieb Dugan der Zeitung zufolge in
einer anderen E-Mail, dass "im Flur des 6. Stocks kein Haftbefehl
vorgelegt wurde".
FBI-Direktor Patel schrieb nun, dass die
Richterin "unter dem Vorwurf der Behinderung verhaftet" wurde. Sie habe
die Verhaftung eines Einwanderers behindert. "Wir glauben, dass
Richterin Dugan die Bundesbeamten absichtlich von der Person, die in
ihrem Gericht verhaftet werden sollte, ablenkte, wodurch sich die Person
- ein illegaler Ausländer - der Verhaftung entziehen konnte", so Patel.
Experten
sehen die USA in einer Verfassungskrise, auch weil das Vorgehen der
Trump-Administration gegen Einwanderer mit rechtsstaatlichen Prinzipien
breche. Insassen des CECOT-Gefängnis in El Salvador aus den USA wurden
Medienberichten zufolge teils ohne Urteil und mitunter aufgrund
missverstandener Tattos dorthin gebracht. Ein einstimmiges
Gerichtsurteil des Supreme Courts, wonach ein Insasse wieder zurück in
die USA gebracht werden muss, wurde bislang von der Trump-Administration
nicht umgesetzt. Menschenrechtsgruppen kritisieren unter anderem, dass
Insassen misshandelt werden und ihnen die Kommunikation mit Anwälten
erschwert wird.
Quelle: dts Nachrichtenagentur