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Schwere Ernteausfälle befürchtet Welthungerhilfe startet Hilfsmaßnahmen für Flutopfer in Nordkorea

Archivmeldung vom 16.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Die Deutsche Welthungerhilfe wird die Flutopfer in Nordkorea mit insgesamt 250.000 Euro unterstützen. Davon sind 100.000 Euro Spenden und 150.000 Euro vom Auswärtigen Amt. Als erste Nothilfemaßnahme sollen für rund 50.000 Menschen Nahrungsmittel, Tabletten zur Wasserentkeimung sowie Küchengeräte beschafft werden.

"Die Lage ist sehr ernst", sagt Alois Sander, Projektleiter der Deutschen Welthungerhilfe in Nordkorea. "Die Fluten sind wesentlich schlimmer als in den vergangenen Jahren, aber erreichen zum Glück nicht das Ausmaß der schweren Flutkatastrophe von 1995." Der Pegelstand des Flusses Taedonggang in der Hauptstadt Pyongyang sei zwar einen Meter höher als 1995; aber offenbar, so Sander, habe das Frühwarnsystem funktioniert, so dass sich viele Menschen retten konnten. Allerdings sei zu befürchten, dass beim Viehbestand mit großen Verlusten zu rechnen ist.

Schätzungen über mögliche Ernteausfälle können noch nicht getroffen werden, jedoch: "Ein bis zwei Wochen können es die Pflanzen verkraften, wenn die Felder unter Wasser stehen, dann wird es kritisch", sagt Sander. "Angesichts der kritischen Versorgungslage in Nordkorea hat schon ein Ernteausfall von fünf bis zehn Prozent dramatische Auswirkungen."

Die Hilfe wird erschwert durch die ohnehin schlechte Infrastruktur, die durch die Flut weiter geschädigt wurde. Bahngleise und Straßen stehen unter Wasser, die Fluten haben viele Brücken einstürzen lassen. Immer wieder fällt der Strom aus, brechen Telefonleitungen zusammen.

Die Welthungerhilfe plant auch die Verteilung von Decken und warmer Kleidung. "Der Winter beginnt Mitte November und kann sehr hart sein", sagt Sander. Mittelfristig will die Welthungerhilfe Saatgut verteilen und beim Wiederaufbau der Wasserversorgung helfen, langfristig ihre Bemühungen um Katastrophenprävention verstärken. Das betrifft unter anderem die Wiederaufforstung von abgeholzten Hanglagen mit Obstbäumen sowie den Bau von Wasserdämmen.

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) e. V.

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