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Schweizer Ökonom kritisiert deutsches Kulturgutschutzgesetz

Archivmeldung vom 06.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Schweizer Ökonom Bruno S. Frey lehnt das von der Bundesregierung geplante Kulturgutschutzgesetz ab. "Das Gesetz ist ein Schritt in die falsche Richtung. Etwas als `nationales Kulturgut` zu deklarieren und die Ausfuhr zu verbieten, ist völlig willkürlich", sagte Frey der "Welt am Sonntag" (Ausgabe vom 7. Juni).

Das Gesetz werde "ein großer Nachteil für den Kunstmarkt in Deutschland sein". Frey gilt als einer der führenden Kulturökonomen in Europa und wurde darüber hinaus als Glücksforscher bekannt. Er kritisiert die deutsche Umsetzung einer entsprechenden EU-Richtlinie als "furchtbar pingelig" und bürokratisch. Wenn ein Gemeinwesen der Meinung sei, dass ein Kunstwerk vor Ort bleiben sollte, spreche nichts dagegen, das Werk zu kaufen, um seinen Verbleib im Land zu sichern, sagte Frey der "Welt am Sonntag". "Dann müssen entweder der Staat oder Private das Geld in die Hand nehmen. Aber das sollte auf keinen Fall der Bürokratie überlassen werden."

Der Volkswirt warnt davor, Kunst aus reinem Renditeinteresse zu kaufen. "Kunst ist langfristig kein so gutes Geschäft wie vielfach angenommen", sagte er der "Welt am Sonntag". Als Ergebnis einer Untersuchung von Auktionsergebnissen seit dem 17. Jahrhundert habe sich eine reale Rendite, also nach Abzug der Inflation, von 1,5 Prozent ergeben. Aktien brachten dagegen drei Prozent.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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