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Melnyk bittet Scholz für "beleidigte Leberwurst" um Entschuldigung

Archivmeldung vom 02.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Andrei Melnyk und seine Ehefrau (2022)
Andrei Melnyk und seine Ehefrau (2022)

Bild: Eigenes Werk /SB

Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Entschuldigung dafür angeboten, dass er ihn als "beleidigte Leberwurst" bezeichnete. Melnyk sagte "Bild TV", er habe im Kanzleramt um ein Gespräch mit Scholz wegen seines baldigen Abschieds aus Deutschland gebeten.

Und weiter: "Wenn der Kanzler mich empfangen würde vor dem Abschied, dann würde ich mich bei ihm entschuldigen." Melnyk hatte den Kanzler seinerzeit scharf kritisiert, weil Scholz nach der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus der Ukraine zunächst eine eigene Reise nach Kiew ablehnte. Der Botschafter beurteilt die Aussichten, dass es zu einer persönlichen Begegnung mit dem Kanzler kommt, als ungewiss: "Mal sehen, ich hoffe es", sagte er "Bild TV".

Es gehöre aber "zum guten Ton, wenn jemand weggeht, dass er auch empfangen wird". Er räumte ein, mit seinem Auftreten angeeckt zu sein. Aber: "Mein Hauptwunsch bleibt und ist, die Beziehungen zu Deutschland zu stärken, auch wenn das nicht immer so ausgesehen hat." Der vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Anfang Juli abberufene Botschafter sagte weiter, er und seine Familie liebten Deutschland und seine Kultur: "Der Abschied fällt uns schwer."

Melnyk wird nach seiner Rückkehr nach Kiew weiter im diplomatischen Dienst seines Landes tätig sein. Nicht kommentieren wollte er Berichte, er werde stellvertretender Außenminister. Darüber müsse die Regierung entscheiden. Auf die Frage, ob er wie Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bereit sei, zur Not mit der Waffe in der Hand zu kämpfen, sagte Melnyk: "Ich bin Offizier der Reserve." Er habe zwar nicht gedient, aber "das ist etwas, das auf jeden Mann und auch auf viele Frauen zukommen kann." Er würde sich daher freuen, wenn er nach der Rückkehr in seine Heimat eine Ausbildung an der Waffe machen könne: "Denn um zu kämpfen, muss man wirklich mit der Waffe umgehen können."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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