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IG Metall droht Siemens mit Streik

Archivmeldung vom 20.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Dennis Skley, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Dennis Skley, on Flickr CC BY-SA 2.0

Im Streit um die Streichung Tausender Stellen und ganzer Standorte droht die IG Metall dem Siemens-Konzern nun mit Streiks. "Sollte der Vorstand bei seinen Plänen bleiben, werden wir mit den uns als Gewerkschaft zur Verfügung stehenden Mitteln weitermachen", sagte Siemens-Aufsichtsrat und IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner der "Süddeutschen Zeitung".

"Dann schließen wir auch einen Arbeitskampf, also Streiks, als letztes Mittel nicht aus." Siemens will in der Kraftwerks- und Antriebssparte an die 7.000 Stellen weltweit streichen, gut die Hälfte davon in Deutschland. Zuletzt hatte der Vorstand die Arbeitnehmerseite zu Gesprächen und Kompromissen aufgerufen. Dazu sagte Kerner: "Wir werden dann mit der Siemens-Führung über die Schließungspläne verhandeln, wenn diese zurückgenommen werden. Vorher gibt es nichts zu besprechen." Eine Eskalation im Streit mit den Gewerkschaften würde Siemens-Chef Joe Kaeser derzeit empfindlich treffen.

Kaeser arbeitet gerade am Umbau des Technologiekonzerns; zuletzt wurde für das Zug-Geschäft ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem französischen TGV-Hersteller Alstom beschlossen, in den nächsten Monaten steht der Börsengang der Medizintechniktochter an. Siemens will sparen, da das Geschäft mit Großturbinen in der Kraftwerkssparte wegen der Energiewende und einer immer geringeren Nachfrage schlecht läuft. Ende vergangener Woche schließlich hatte der Konzern seine Mitarbeiter an den verschiedenen Standorten per Videoschalte über die bevorstehenden Kürzungen informiert. Dazu sagte Kerner: "Ich erwarte, dass Herr Kaeser nicht nur bei der Queen und bei Wladimir Putin auftritt, sondern vor allem auch bei seinen Beschäftigten. Einen Kürzungsplan kann man nicht wie am Freitag per Videobotschaft den Belegschaften an den Standorten verkünden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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