SPD-Außenexperte fordert Merkel und Nato zu klarer Abgrenzung von Trump auf
Archivmeldung vom 10.08.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Nato-Partner aufgefordert, sich im Nordkorea-Konflikt von US-Präsident Donald Trump zu distanzieren.
"Die Bundeskanzlerin muss mit europäischen Nato-Partnern jetzt dem US-Präsidenten unmissverständlich deutlich machen, dass wir weder die Tonlage noch mögliche militärische Handlungen unterstützen", sagte Mützenich der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). In einer der schwersten nuklearen Krisen nach dem Ende des Kalten Krieges könne sich die Bundeskanzlerin eine Haltung des Abwartens nicht weiter leisten, betonte der SPD-Bundestagsabgeordnete.
"Zugleich sind mit Russland und der Volksrepublik China zwei weitere Nuklearmächte in den Konflikt involviert, der auch für uns unmittelbare Konsequenzen haben könnte", sagte Mützenich. Die jüngsten verbalen Drohungen zwischen Nordkorea und den USA seien besorgniserregend und beinhalteten ein "hohes Eskalationsrisiko", so der SPD-Außenexperte. "In einer solchen Situation wählt der US-Präsident absichtsvoll Worte, die an die Radio-Ansprache Trumans vor dem Abwurf der Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima anknüpfen sollen. Eine solche Wortwahl ist unverantwortlich und kann in Pjöngjang nur zu weiteren Missdeutungen führen", sagte Mützenich.
Quelle: Rheinische Post (ots)