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Netanjahu warnt vor iranischen Täuschungsmanövern bei Atomverhandlungen

Archivmeldung vom 10.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Benjamin Netanjahu / Bild: Benjamin Netanjahu, de.wikipedia.org
Benjamin Netanjahu / Bild: Benjamin Netanjahu, de.wikipedia.org

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat vor iranischen Täuschungsmanövern bei den kommenden Gesprächen der internationalen Gemeinschaft über das Atomprogramm Teherans gewarnt. Der Iran könne die Verhandlungen dazu nutzen, "Zeit zu schinden und zu täuschen", sagte Netanjahu laut der "Jerusalem Post" am Rande eines Gesprächs mit dem italienischen Regierungschef Mario Monti. Israel geht mit drei Forderungen in die Gespräche: Der Iran müsse die Anreicherung von Uran stoppen, bereits angereichertes Uran beseitigen und die Anreicherungsanlage Fordo schließen.

Der Westen verlangt im Vorfeld der Verhandlungen über das iranische Atomprogramm einem Zeitungsbericht zufolge die sofortige Schließung und spätere komplette Demontage der unterirdischen Atomanlage in Fordo. Dies berichtet die "New York Times" am Samstag und beruft sich dabei auf europäische und US-Diplomaten. Demnach fordere die westliche Staatengemeinschaft neben der Schließung der unterirdischen Atomanlage in Fordo auch einen Stopp der Urananreicherung auf 20 Prozent. Die bereits vorhandenen Vorräte des angereicherten Urans von circa 100 Kilogramm müssten außerdem außer Landes gebracht werden, berichtet die Zeitung. Allerdings habe nach Informationen des Blatts die Schließung der Atomanlage in Fordo Priorität.

Die Fähigkeit Teherans, Uran auf 20 Prozent anzureichern, hatte in der jüngeren Vergangenheit die Besorgnis seitens des Westens ausgelöst, der Iran könnte waffenfähiges Uran herstellen. Prinzipiell würde die Anreicherung auf 20 Prozent bereits ausreichen, um Kernwaffen herzustellen, jedoch wären für diese Art von Waffen große Mengen des spaltbaren Materials notwendig. Deshalb spricht man erst ab einer Urananreicherung auf 85 Prozent von waffenfähigem Material. Die neuerlichen Atomgespräche zwischen Iran und den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland sollen am kommenden Freitag beginnen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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