Medien: Skripal soll an MI6 Informationen mit Geheimtinte übermittelt haben
Archivmeldung vom 29.09.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ehemalige GRU-Agent und Überläufer Sergej Skripal soll während seiner Arbeit für den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 zweimal Informationen an London mittels Geheimtinte übermittelt haben, wie aus dem Buch des BBC-Journalisten Mark Urban „Skripal Files“ hervorgeht. Auszüge aus dem Buch hat die Zeitung „Daily Mail“ veröffentlicht.
Weiter heißt es auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins "Sputnik": "Urban schrieb das Buch basierend auf seinen Gesprächen mit dem Ex-Oberst des russischen Geheimdienstes GRU. Wie der Journalist selbst schreibt, hat er Skripal im letzten Jahr mehrmals interviewt, als er für ein Buch über die Arbeit von Spionen nach dem Kalten Krieg recherchierte. Nach dem Vorfall in Salisbury habe Urban entschieden, dieses Material separat zu veröffentlichen.
In dem Buch wird berichtet, wie sich ein MI6-Agent, der sich als Richard Bagnall vorstellte, Anfang der 1990er Jahre mit Skripal in Madrid getroffen und ihm die Zusammenarbeit mit der britischen Regierung angeboten hatte. Solange Skripal bei der russischen Botschaft in Madrid arbeitete, habe er sich mit Bagnall in einer Wohnung getroffen, die speziell für diese Treffen gemietet worden war. Für jedes Treffen habe Skripal einige Tausend US-Dollar erhalten. Nachdem Skripal 1996 nach Moskau zurückgekommen sei, hätten die Spione nach einer anderen Form der Kommunikation suchen müssen.
Zweimal habe Skripal an Briten geheime Informationen mittels Büchern übermittelt, so Journalist Urban: Erstmals im Jahre 1997, als seine Frau Ljudmila mit ihrer Tochter Julia nach Alicante reisten. Dort hätten sie sich mit dem „alten Freund“ Bagnall getroffen, und Skripals Frau habe ihm einen Roman eines russischen Schriftstellers übergeben. MI6-Experten hätten später in diesem Buch Seiten entdeckt, auf denen Informationen mit Geheimtinte geschrieben waren. Skripal sagte dem Journalisten, Ljudmila habe vom „Inhalt“ des Buches nichts gewusst. Skripal habe das zweite Buch übergeben, als seine Frau im Jahr darauf nach Malaga gereist sei.
Am 5. März war bekannt geworden, dass Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury vergiftet wurden. London behauptet, sie seien mit dem Stoff A234 vergiftet worden, und wirft Moskau vor, in das Attentat verwickelt zu sein, weil der Giftstoff nach Angaben von Experten sowjetischer Herkunft gewesen sein soll. Russland weist die Vorwürfe entschieden zurück.
Skripal war 2006 wegen Spionage für den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Er kam jedoch im Juni 2010 im Zuge eines Austausches inhaftierter Spione zwischen Russland und den USA auf freien Fuß. Kurz darauf wurde ihm in Großbritannien Asyl gewährt."
Quelle: Sputnik (Deutschland)