Historiker bezweifelt Junckers Eignung als EU-Kommissionschef
Archivmeldung vom 21.06.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Historiker Heinrich-August Winkler hat die Eignung des Kandidaten der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) Jean-Claude Juncker für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten infrage gestellt.
Juncker sei "bisher nicht als Reformer Europas hervorgetreten" und erwecke den Eindruck, "als habe Europa als Eliteprojekt noch eine Zukunft", sagte Winkler dem "Tagesspiegel am Sonntag". Gegen die Kandidatur Junckers für die Nachfolge des EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso gibt es vor allem aus Großbritannien Widerstand.
Europäische Sozialdemokraten wollen Junckers Kandidatur unterstützen
Die europäischen Sozialdemokraten wollen die Kandidatur von Jean-Claude Juncker für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten unterstützen. Dafür erwarte man jedoch, dass andere Funktionen von Sozialdemokraten und Sozialisten übernommen würden, erklärten Vizekanzler Sigmar Gabriel und der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi bei einem Mini-Gipfel von neun sozialdemokratischen Staats- und Regierungschefs, zu dem neben Gabriel auch Martin Schulz geladen war.
Nach Aussagen der Sozialdemokraten sei Bedingung, dass man Schulz erneut als Parlamentspräsidenten des Europäischen Parlaments wählen lasse. "Die Wahl Junckers zum Kommissionspräsidenten und die Wahl von Schulz sollten verknüpft werden", sagte Gabriel.
Quelle: dts Nachrichtenagentur