Kiewer ignorieren massenhaft Einberufungsbefehle
Archivmeldung vom 13.10.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWehrdienstverweigerer machen laut dem Militärkommissar der Stadtgarnison von Kiew, Sergej Kljawin, rund 80 Prozent der wehrdienstpflichtigen Stadtbevölkerung aus. Wie Kljawin gegenüber der Agentur „Ukrainskije novosti“ sagte, haben die meisten Wehrpflichtigen die Einberufungsbefehle ignoriert.
Auf der Webseite der deutschen Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" heißt es weiter: "Nach dem heutigen Stand verweigerten 33.619 Personen die Wehrpflicht, so Kljawin. Er fügte hinzu, dass alle diesbezüglichen Unterlagen der Polizei zur Fahndung übergeben worden seien.
Der Militärkommissar präzisierte, dass in Kiew 57.549 Wehrpflichtige eingezogen werden sollen. Angemeldet seien insgesamt 90.000 junge Menschen.
Im Osten der Ukraine schwelt seit mehr als drei Jahren ein militärischer Konflikt, der bereits mehr als 10.000 Menschenleben gefordert hat. Die ukrainische Regierung hatte im April 2014 Truppen in die östlichen Kohlefördergebiete Donezk und Lugansk (beide im Donezbecken, Donbass) geschickt, nachdem diese den nationalistischen Putsch in Kiew nicht anerkannt und unabhängige „Volksrepubliken“ ausgerufen hatten.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte am 12. Oktober laut einem Bericht des Fernsehsenders „112 Ukraina“ versprochen, dass die Neueinberufenen nicht in den Kampfgebieten dienen würden. „Noch vor mehreren Jahren habe ich diese Entscheidung getroffen und will ein weiteres Mal gegenüber Euren Eltern bekräftigen, dass diese Entscheidung erfüllt wird: Einberufene werden nicht an die Front geschickt“, so Poroschenko.
Laut der Agentur hat die Einberufung zum Wehrdienst am 1. Oktober begonnen. Herangezogen werden sollen insgesamt 17.960 Menschen. Das Kabinett hatte die Zahl der Wehrpflichtigen fast um 3.000 erhöht. Im Oktober hat die Werchowna Rada den vom Präsidenten vorgelegten Gesetzentwurf unterstützt, der den „Bandera-Gruß“ „Slawa Ukraini“ („Ruhm der Ukraine“) in der Armee einführt."
Quelle: Sputnik (Deutschland)