Frauenprotest in der Westukraine gegen Rekrutierungen von Männern an die Front
Archivmeldung vom 02.05.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm transkarpatischen Städtchen Chust ist es zu einer Protestaktion von Frauen gekommen. Die Kundgebung richtete sich gegen die willkürliche Rekrutierung von Männern für den Kriegseinsatz im Osten der Ukraine. Die Einberufungspraxis scheint undurchsichtig und willkürlich zu verlaufen; von Korruption ist die Rede. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "In Chust, einer Kleinstadt in der westukrainischen Region Transkarpatien, gelegen im Dreiländereck zwischen der Ukraine, Ungarn und Rumänien, haben protestierende Frauen das Gebäude des örtlichen Rekrutierungsbüros umstellt, wie das russische Nachrichtenportal Readovka berichtete. Ihre Ehemänner und andere männliche Familienangehörige sollen als Mitglieder der Einheiten der sogenannten Territorialverteidigung der Ukraine rekrutiert werden.
Die aufgebrachten und durcheinander schreienden Demonstrantinnen behaupteten bei ihrer Protestaktion, dass ihre künftigen "Verteidiger" ohne angemessene Ausbildung und Ausrüstung an die Front geschickt würden:
"Jetzt gehen etwa 500 Männer, die nicht die notwendige militärische Ausbildung erhalten haben, in den Osten der Ukraine."
Die
Entsendung von nur notdürftig trainierten und unzureichend
ausgerüsteten Bürgerwehren an die ukrainische Ostfront dürfte darauf
hindeuten, dass die Ukraine inzwischen mit erheblichen
Mobilisierungsproblemen konfrontiert ist. Der Protest zeigt darüber
hinaus, dass mindestens ein Teil der ukrainischen Bevölkerung im
Westteil des Landes wenig Verständnis und Neigung für die militärische
Auseinandersetzung mit Russland und den weit entfernten Volksrepubliken
im Donbass aufbringen kann. (Video)
Die Videobotschaft einer einzelnen Bürgerin – vorgetragen auf Russisch – dürfte vielen Frauen in der Region aus der Seele sprechen: Ihre minutenlange Anklage der örtlichen Behörden, aber auch der Kiewer Regierung kritisiert die undurchsichtige Rekrutierungspraxis, die auch vor der Mobilisierung von untauglichen, kranken und alten Männern nicht Halt machen würde. Die Angehörigen der Wehrverwaltung würden die eigenen Familienangehörigen und andere nahestehende männliche Personen schonen, während sie Fremde zum Kriegsdienst einzögen. Die Einwohnerin von Chust legt auch nahe, dass bereits Eingezogene sich freikaufen oder von ihren Angehörigen ausgelöst werden können.
Ihre Anklage beschränkt sich nicht allein auf die aktuellen Probleme
bei der Rekrutierung. So wirft sie in ihrer Wutrede den
Behördenmitarbeitern nicht nur Bestechlichkeit vor, sondern benennt
Machenschaften beim Zoll, dem grenzüberschreitenden Handel (Gerüchte
darüber kursieren seit etlichen Jahren) sowie Unregelmäßigkeiten beim
Erwerb von Land und Grundstücken. Ihr Vorwurf gipfelt in der Aussage,
die ukrainischen Beamten vor Ort und die Kiewer Regierungsvertreter
seien "schlimmer als die Russen". (Video2)
Quelle: RT DE