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Mehr als 200.000 gefährliche Anleitungen stellt Deutschland per Internet zur Verfügung

Archivmeldung vom 06.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auf Anfrage eines öffentlich rechtlichen Rundfunksenders, wurden die aktuellen Filterergebnisse der automatisierten Internet-Fahndungstechnologie der PAN AMP AG ausgewertet. Das Ergebnis ist erschreckend, mehr als 200.000 deutschsprachige Anleitungen zum Bombenbau stehen im Internet zum Nachbau bereit.

Im März 2005 kursierten noch 32.651 deutschsprachige Anleitungen zur Herstellung von Sprengstoffen und Bomben im Internet. Im Dezember 2006 hat sich die Anzahl derartiger Anleitungen auf 208.436 versechsfacht.

Zeitgleich konnte seit März 2005 kein einziger Staatsanwalt ausfindig gemacht werden, der Aufgrund des Paragraphen § 130a eine Bombenbauanleitung aus dem Internet verbannen würde. Aber ausgerechnet dieser Paragraph wird seit Jahren vom Bundesjustizministerium als "geeignet" propagiert, um Bombenbauanleitungen im Internet zu ahnden. Das Bundeskriminalamt hält bislang in Stellungnahmen den § 130a für ungeeignet um Bombenbauanleitungen im Internet zu verfolgen.

Wie man sich der Herausforderung erfolgreich stellt, zeigt der Pionier für Datenfilterung in Hamburg. Die Analyse gefährlichster Anleitungen, Klassifizierung sowie deren Filterung im Internet wurde in den letzten Jahren bei der PAN AMP AG zur Marktreife gebracht. Gleichfalls wurde ein Forderungskatalog zur Bekämpfung der Internetkriminalität gemeinsam mit dem Bund Deutscher Kriminalbeamter erarbeitet und der Politik zur Verfügung gestellt.

So wurden trivial Selbstlaborate, Anleitungen die nicht zum Tode führen, jedoch erhebliche Schädigungen des Körpers, z.B. durch Brüche oder zum Verlust des Augenlichtes führen, klassifiziert (Beispiel: Backpulverbombe). Detonierende Selbstlaborate, Anleitungen die zum Tode führen können und erhebliche Sachschäden im Umfeld der Detonation anrichten können, wurden gesondert bewertet (Beispiel: Kofferbombe). Der so gewonnen Filter wird bereits seit 3 Jahren erfolgreich eingesetzt und unterbindet das Einstellen und den Bezug von Bombenbauanleitungen per Internet.

Obwohl eine wesentliche Gefahr für den Jugendschutz und die Innere Sicherheit von Bombenbauanleitungen ausgeht, sind die zuständigen Verantwortungsträger in den Bundesbehörden noch immer nicht in der Lage die bestehenden Konzepte zu verstehen und die dringend notwendigen Schritte umzusetzen.

"In Deutschland ist es viel zu einfach, über das Internet an Waffen und Anleitungen zum Bombenbau zu gelangen," so Bert Weingarten, Vorstand der PAN AMP AG. "Derzeit kippt das Verhältnis von legalen zu illegalen, extremistischen, gefährlichen und kriminellen Inhalten im Internet. Der Bereich der Kinderpornografie wächst fortlaufend, Bombenbau ist Kult, Rechts- und Linksextreme beginnen sich im Internet zu bekämpfen, Terror-Sympathisanten fordern offen die Beteiligung am Jihad und Amokläufer arbeiten an ihrem digitalen coming-out. Kurz, Extreminhalte per Internet beginnen unsere Kultur nachhaltig zu verändern und die verantwortlichen Politiker schauen weiterhin rat und tatenlos zu, so kann es nicht mehr weiter gehen", fordert Bert Weingarten, Vorstand der PAN AMP AG.

Quelle: Pressemitteilung PAN AMP AG

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