Nato-Generalsekretär will Bündnis trotz Differenzen zusammenhalten
Archivmeldung vom 01.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttAngesichts anhaltender Streitigkeiten im transatlantischen Verhältnis hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Nato-Mitglieder davor gewarnt, den Kernauftrag der Allianz aus den Augen zu verlieren, das gegenseitige Beistandsversprechen in Krisen- und Kriegszeiten. "Wir müssen ehrlich sein: Es gibt derzeit Differenzen bei vielen wichtigen politischen Fragen", sagte Stoltenberg dem "Spiegel". "Das war beim Pariser Klimaabkommen so, das sehen wir im Handelsstreit und nun auch beim Nuklearabkommen."
Natürlich wäre es am besten, die Differenzen zu lösen, so Stoltenberg. "Solange dies aber nicht möglich ist, müssen wir sicherstellen, dass die Nato ihren Kernauftrag weiterhin erfüllen kann: Wir unterstützen uns, und im Falle eines Angriffs helfen wir uns gegenseitig. Die Stärke der Nato war und ist, dass wir vereint stehen, trotz dieser unterschiedlichen Sichtweisen." Gerade für Europa sei dieses Versprechen überlebenswichtig, sagt Stoltenberg. "Die Sicherheit Europas ist abhängig von den USA." Aber auch die USA profitierten von ihrer Mitgliedschaft in der Allianz, so der Nato-Generalsekretär.
"Für die USA ist es ein großer Vorteil, so viele Freunde zu haben wie in der Nato. Keine andere Großmacht genießt international vergleichbaren Rückhalt." Stoltenberg betonte, dass US-Präsident Donald Trump ihm zugesichert habe, dass die USA zum gemeinsamen Verteidigungsversprechen des Artikels 5 stünden. "Als ich ihn in Washington getroffen habe, ließ Präsident Trump keinen Zweifel daran, dass die USA zu Artikel 5 stehen im Gespräch unter vier Augen, aber auch in aller Öffentlichkeit."
Quelle: dts Nachrichtenagentur