Griechenland will Daten über amnestierte Straftäter liefern
Archivmeldung vom 17.12.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem Mord an einer Freiburger Studentin hat Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras der Bundesregierung versprochen, rasch Daten über ehemalige Strafgefangene zu liefern, die eventuell über die Balkanroute nach Deutschland gekommen sind.
Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (F.A.S.) unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den Fall bei ihrem Treffen mit Tsipras am vergangenen Freitag in Berlin direkt angesprochen. Darum hatte sie dem Bericht zufolge Innenminister Thomas de Maizière gebeten. Der mutmaßliche Mörder der Studentin hatte den bisherigen Erkenntnissen zufolge bereits in Griechenland ein Verbrechen begangen, war aber bei einer Amnestie freigekommen.
Dem Bericht zufolge besteht der konkrete Verdacht, dass weitere entlassene Straftäter aus Drittstaaten Griechenland nach der Amnestie in Richtung Deutschland verlassen haben.
Nach Angaben des Innenministeriums gegenüber der F.A.S. hat die griechische Regierung zugesagt, den deutschen Sicherheitsbehörden "eine erhebliche Anzahl personenbezogener Daten zu übermitteln, um die deutschen Sicherheitsbehörden in die Lage zu versetzen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen".
De Maizière werde im Januar weitere Gespräche führen, um zu prüfen, ob das ausreicht.
Quelle: dts Nachrichtenagentur