Experte: Amerikaner brachten Nowitschok-Gift aus Usbekistan
Archivmeldung vom 15.03.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRussland hat Nervengift „Nowitschok“ auf seinem Territorium niemals produziert. Dies teilte das Ex-Mitglied der UN-Kommission zu Bio- und Chemiewaffen, Igor Nikulin, gegenüber Sputnik mit. Darum geht es auch in einem Artikel der Zeitung „New York Times“ aus dem Jahr 1999, die sich auf den sowjetischen Überläufer Wil Mirsajanow beruft.
Auf der deutschen Webseite des online Magazins "Sputnik" heißt es weiter: "„Das Gas wurde Ende der 1980er Jahre entwickelt. Es ist ein binärer Kampfstoff und besteht aus zwei Komponenten, die getrennt voneinander ungefährlich sind. Sobald sie in Reaktion treten, verwandeln sie sich in ein tödliches Gas“, sagte der Militärexperte gegenüber Sputnik.
Das sei eine sowjetische Erfindung aus dem Jahr 1991, wofür die Autoren eine Staatsauszeichnung erhalten haben. „Danach floh einer der Autoren nach Amerika“. Es geht dabei um Wil Mirsajanow, dessen Worte über die Produktion des Gases auf dem Territorium Usbekistans auch die „New York Times“ zitiert.
Das Gas sei Nikulin zufolge in der Stadt Nukus in Usbekistan hergestellt worden. 1992 sei das Unternehmen unter der Kontrolle der US-Amerikaner demontiert worden. Demnach würden die USA über Proben dieses Stoffes verfügen. „Im Fall der Nutzung des Gases,Nowitschok, würde ich nach keiner russischen Spur suchen, sondern nach einer usbekischen oder besser amerikanischen. Das wird näher an der Wahrheit sein“, so Nikulin weiter. Dabei betonte er, dass dieses Nervengift niemals im Dienst der russischen Armee verwendet worden sei.
Die „New York Times“ hatte 1999 berichtet, dass die USA und die Regierung von Islam Karimow sich auf eine Dekontaminierung und den Abbau des sowjetischen Forschungs- und Testgeländes in der Stadt Nukus geeinigt hatten. Demnach sollen die Amerikaner 1992 den Zugang zu den Anlagen bekommen haben, die in Usbekistan seit 1986 für alle Wissenschaftler außer sowjetische gesperrt gewesen seien.
„Alarmiert durch die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen der sowjetischen Aktivitäten zur Produktion und großangelegten Erprobung illegaler chemischer und keimtötender Waffen in Usbekistan, verzichtete Präsident Islam Karimow auf Massenvernichtungswaffen“, schrieb die Zeitung damals. „Seitdem arbeitete seine Regierung eng mit amerikanischen Verteidigungsbeamten zusammen und gewährte ihnen den Zugang zu den Ortschaften“, hieß es weiter."
Quelle: Sputnik (Deutschland)