FDP: Merkel soll Trump im Strafzoll-Streit "Deal" anbieten
Archivmeldung vom 28.04.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, eine Eskalation des Handelsstreits der EU mit den USA in letzter Minute noch zu verhindern. "Sie muss nun Donald Trump einen Deal anbieten, um die Zölle doch noch abzuwenden - beispielsweise gegenseitigen Zollverzicht", sagte Theurer dem "Handelsblatt". "Denn den amerikanischen Präsidenten wurmt das Leistungsbilanzdefizit gegenüber der EU, insbesondere gegenüber Deutschland."
Eine Ursache dafür sehe er in "unfairen Zöllen". "Tatsächlich ist der gewichtete Zollsatz der EU gegenüber den USA merklich höher als umgekehrt", so Theurer. "Merkel sollte ihm anbieten, dass die gegenseitigen Zölle komplett gestrichen werden." Ideal wäre aus Sicht des FDP-Politikers eine "Revitalisierung" des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP. Theurer warnte Merkel vor Untätigkeit. "Wenn ab dem 1. Mai amerikanische Strafzölle kommen, wäre das eine Riesenniederlage für die Bundeskanzlerin und ihren Wirtschaftsminister", sagte er.
"Angela Merkel hat es lange sträflich versäumt, das Thema Handel zur Chefsache zu machen. Denn schon das Damoklesschwert der Strafzölle schadet der deutschen Wirtschaft." Mit Sorge sieht Theurer jedoch, dass das Verhältnis zwischen Trump und Merkel "merklich frostig" sei. Er riet der Kanzlerin, sich beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron abzuschauen, wie man mit Trump richtig umgehe: "Der französische Präsident hat im persönlichen Umgang ein geradezu inniges Verhältnis mit dem amerikanischen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur