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Özdemir: Geschichtsklitterung im Fall Armeniens muss ein Ende haben

Archivmeldung vom 23.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Cem Özdemir Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Cem Özdemir Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir hat an die Bundestagsabgeordneten der Großen Koalition appelliert, sich an diesem Freitag im Parlament "endlich auf die Seite der mutigen Zivilgesellschaft in der Türkei zu stellen" und die Massaker an den Armeniern vor 100 Jahren eindeutig als "Völkermord" anzuerkennen: "Die Geschichtsklitterung muss ein Ende haben", sagte Özdemir der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Kritisch äußerte sich der Grünen-Chef zu den Bedenken von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der Prozess einer Öffnung zwischen der Türkei und Armenien könne gestört werden. "Von welchem Prozess spricht die Bundesregierung", fragte Özdemir. "Der Beleidigung des Papstes oder den Drohungen, in der Türkei lebende Armenier auszuweisen? Oder aber von der immer noch geschlossenen Grenze zum Nachbarn Armenien?"

Ohne den massiven Druck von grüner Seite würden die Bundesregierung und die Regierungsfraktionen "weiterhin nach der Pfeife des türkischen Präsidenten Recep Erdogan tanzen" und hoffen, dass der 24. April schnell vorbeigehe und niemand nach der Mitverantwortung für den Völkermord frage, so Özdemir.

Wegen der Sorge in Ankara, dass nun auch Deutschland 100 Jahre nach dem Völkermord die Dinge beim Namen nenne, seien die jüngsten moderateren Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu erst möglich gewesen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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