Politologe: EU-Friedenstruppen in Ukraine nur mit US-Absicherung
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Der Politikwissenschaftler Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München hält die Entsendung europäischer Friedenstruppen in die Ukraine nur mit Absicherung der USA für denkbar.
"Bevor die Europäer Friedenstruppen in die Ukraine entsenden, müssten
die Amerikaner eine Sicherheitsgarantie für den Fall abgeben, dass diese
Truppen angegriffen werden - etwa mit Hilfe von Marschflugkörpern, die
Ziele in Russland von außerhalb erreichen können", sagte er dem
"Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Dienstagausgaben). "Sonst sehe ich
nicht, dass viele Europäer diese Truppen entsenden werden. Das Risiko
ist einfach zu groß."
Masala fügte hinzu: "Doch ohne eine solche
Sicherheitsgarantie der Amerikaner und europäische Friedenstruppen gäbe
es für die Ukraine gar keine Sicherheitsgarantien mehr. Denn eine
Nato-Mitgliedschaft des Landes und die Entsendung eigener
Friedenstruppen hat die neue Trump-Administration ausgeschlossen."
In
jedem Fall müssten die Europäer "jetzt massiv Geld an die Hand nehmen,
um die militärische und humanitäre Unterstützung der Ukraine
sicherzustellen. Außerdem sollten sie das Angebot von Donald Trump
prüfen, amerikanische Waffen zu kaufen und der Ukraine zu geben, und
dieses Angebot, wenn es noch Bestand hat, annehmen."
Mit Blick
auf die Sicherheit Europas insgesamt sagte der Politikwissenschaftler,
die Europäer müssten "einen Plan entwickeln, wie sie die konventionellen
Lücken, die die Amerikaner hinterlassen, schließen können. Denn die
Sicherheitsgarantie der USA für Europa hat nuklear offenkundig noch
Bestand, konventionell aber nicht mehr. Europa muss diese Lücken
angesichts der russischen Aufrüstung daher schnellstens schließen. Und
schnellstens heißt: in den nächsten vier Jahren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur