Afghanistan Ex-Minister Amin Farhang weist Korruptionsvorwürfe entschieden zurück
Archivmeldung vom 08.02.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer frühere afghanische Handels- und Industrieminister Amin Farhang und sein deutscher Anwalt Ernst-Albrecht von Renesse haben den in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel" erhobenen Vorwurf, Farhang sei korrupt, entschieden zurückgewiesen.
"Das ist eine Kampagne gegen mich", sagte Farhang der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). "Ich habe im Ausland kein Konto." Von Renesse, Ehemann der früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Margot von Renesse, erklärte, Farhang sei "ein integrer Mann; ich zweifle nicht an ihm." Beide kennen sich seit den 70er Jahren. Farhang sei in seiner Ministerzeit selbst gegen Korruption vorgegangen, so der Anwalt. "Jetzt machen sie ihn zum korrupten Mann." Farhang und von Renesse werfen dem "Spiegel" mangelhafte Recherche vor. So soll sich der Ex-Minister einmal 4, ein anderes Mal 19 Millionen Dollar in die eigene Tasche gesteckt haben. Auch sei davon die Rede, dass der afghanische Generalstaatsanwalt Mohammed Ishaq Aloko Berlin um die Auslieferung Farhangs bitten wolle. Tatsächlich lebe dieser aber unverändert in Kabul und habe die deutsche Staatsbürgerschaft längst zurück gegeben. Für eine Auslieferung bestehe deshalb gar kein Anlass. Der Anwalt verlangt im Interesse seines Mandanten eine Gegendarstellung des Magazins. Der "Spiegel" berichtet unter Berufung auf die afghanische Justiz, Farhang habe aus dem Budget seines Ministeriums Millionenbeträge unterschlagen. Schon 2008 sei das Bundeskriminalamt dem Verdacht nachgegangen, dieser habe Geld auf private Konten in der Schweiz transferiert. Bereits 2008 stand Farhang im Mittelpunkt einer Affäre. Damals kam heraus, dass der Bundesnachrichtendienst den E-Mail-Verkehr Farhangs mit einer "Spiegel"-Journalistin überwacht hatte.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung