US-Ökonom Eichengreen erwartet Ende der Schwellenländer-Rallye
Archivmeldung vom 18.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer amerikanische Ökonom Barry Eichengreen befürchtet ein rasches Ende der derzeitigen Markteuphorie in den Schwellenländern. "Die Aktienmärkte und die Anleihemärkte in den Schwellenländern entwickeln sich seit dem Ausbruch der Subprime-Krise außergewöhnlich stark", sagt der Makroökonom von der Universität Berkeley in der ZEIT.
"Ich glaube aber nicht, dass das so weitergeht.
Es gibt jetzt sehr reale Risiken für diese Länder und für die ganze
Weltwirtschaft."
Viele Schwellenländer Lateinamerikas hingen im Augenblick vor
allem von den Rohstoffpreisen ab, andere Länder wie Mexiko und
Südkorea von ihren Wirtschaftsbeziehungen zu den USA. Ihnen ginge es
schnell schlechter, wenn es den USA und China schlechter gehe. Für
die USA sagt der Wirtschaftswissenschaftler "wahrscheinlich sogar
eine Rezession" voraus. Und in China "könnte es durchaus einen Crash
geben, der das chinesische Wirtschaftswachstum von zwölf Prozent auf
sechs Prozent halbiert". Eichengreen begründet das mit
Spekulationsblasen am Immobilien- und Aktienmarkt in China.
Wenig hält der US-Ökonom hingegen von der These mancher Bankvolkswirte, nach denen die Schwellenländer längst ein eigenständiges Wachstum erreicht hätten und sich von der Entwicklung in den USA abkoppeln könnten. "Nein, ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass diese Länder sich abkoppeln können", sagt Eichengreen der ZEIT.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT