THW: Welt ist für globale Gesundheitskrisen gerüstet
Archivmeldung vom 17.07.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAufgrund der Erfahrungen aus dem Ebola-Einsatz sieht das Technische Hilfswerk (THW) die Weltgemeinschaft besser auf mögliche weitere globale Gesundheitskrisen vorbereitet. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte THW-Präsident Albrecht Broemme: "Der Kampf gegen Ebola war für die internationale Gemeinschaft eine große Herausforderung, die insgesamt erfolgreich bestanden wurde."
Der anfangs schleppende Einsatz gegen das Virus in Westafrika habe Fehler in der internationalen Hilfe aufgezeigt, sagte Broemme. Diese seien jedoch behoben worden, und letztlich habe der Einsatz zum Erfolg geführt. "Die Erkenntnisse aus dem Einsatz werden gegenwärtig international sowie national bewertet und diskutiert", sagte er. "Wenn wir diese Erfahrungen zukünftig in unsere Arbeit einfließen lassen, werden wir mit weiteren, womöglich noch schlimmeren Epidemien besser umgehen können." Zugleich begrüßte er die Anstrengungen auf europäischer Ebene, das EU-Katastrophenschutzverfahren weiterzuentwickeln. Broemme hob hervor, der Ebola-Einsatz habe gezeigt, wie wichtig auch technische und logistische Hilfe, etwa durch das THW, bei solchen komplexen medizinischen Lagen sei. "Das THW leistete diese Hilfe unter anderem in Westafrika von Oktober 2014 bis Anfang Juli", sagte der Präsident. Hierbei seien gut 70 ehrenamtliche Helfer in drei westafrikanischen Ländern vor Ort im Einsatz gewesen. Darüber hinaus sagte Broemme, die Weltgemeinschaft müsse wesentlich stärker auf ein Frühwarnsystem vor Ort setzen, um beim Ausbruch einer Seuche rascher reagieren zu können. Die WHO spiele hier international als Sensor auch weiterhin eine wichtige Rolle. Der THW-Präsident betonte jedoch: "Auch andere Kräfte, die in den einzelnen Ländern bereits arbeiten, sind gefragt, bereits frühzeitig eine Warnung abzugeben, wie beispielsweise internationale Organisationen." Nur im Zusammenspiel aller Kräfte könne man erfolgreich sein, unterstrich Broemme.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)