China: Bürgerrechtler Chen mit Familie ausgereist
Archivmeldung vom 19.05.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer blinde Bürgerrechtler Chen Guangcheng ist am Samstag mit seiner Familie aus China ausgereist. Nach Angaben von US-Vertretern bestieg der Aktivist mit seiner Frau und den beiden Kindern in Peking eine Maschine der United Airlines, die ihn nach Newark im Staat New Jersey bringen soll.
Chen hatte in den vergangenen Wochen einen diplomatischen Streit zwischen China und den USA ausgelöst, nachdem er Ende April aus dem Hausarrest in die US-Botschaft in Peking geflohen war, diese später unter ungeklärten Umständen jedoch wieder verlassen musste. In den USA will er nun ein Studium beginnen.
Chen hatte sich vor allem mit seiner Kritik an der chinesischen Ein-Kind-Politik den Ärger der Regierung eingehandelt. 2010 war er nach einer vierjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen und zu einem streng bewachten Hausarrest verurteilt worden.
Menschenrechtsbauftragter Löning begrüßt Ausreise von Bürgerrechtler Chen
Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, hat die Ausreise des chinesischen Bürgerrechtlers Chen Guangcheng in die USA begrüßt. "Ich freue mich sehr, dass sich Cheng Guangcheng mit seiner Familie auf dem Weg in die USA befindet. Hoffentlich findet damit der jahrelange Leidensweg für ihn und seine Familie ein Ende und sie finden eine Möglichkeit der Erholung", erklärte Löning am Samstag. Trotz großer persönlicher Risiken habe sich der Aktivist als Menschenrechtsanwalt jahrelang für entrechtete Menschen in China eingesetzt. Der blinde Bürgerrechtler war am Samstag mit seiner Familie aus China ausgereist. Chen hatte in den vergangenen Wochen einen diplomatischen Streit zwischen China und den USA ausgelöst, nachdem er Ende April aus dem Hausarrest in die US-Botschaft in Peking geflohen war.
Quelle: dts Nachrichtenagentur