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Nahost-Experte Steinbach: Maßnahmen werden Irak nicht befrieden

Archivmeldung vom 12.01.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

US-Präsident George W. Bush hat gestern in einer Fernsehansprache seine veränderte Irak-Strategie vorgestellt. Nahost-Experte Udo Steinbach vom Orient-Institut Hamburg sieht die Effekte allerdings skeptisch: "Diese Maßnahme wird kaum zur Befriedung des Landes beitragen", so Steinbach in der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.

Die Absicht des Präsidenten sei es, Bagdad zurück zu erobern und dann von der Hauptstadt aus das gesamte irakische Territorium zu stabilisieren. "Ich halte das für eine Illusion. Die Maßnahmen des US-Militärs in Bagdad werden stattdessen neue Verwerfungen und Feindseligkeiten hervorrufen." Ein großer Teil der Iraker kämpfe heute auch gegen die Besatzung. "Ich glaube, dass die Vorschläge der US-Opposition, die vor allem von James Baker gemacht wurden, zielführender wären. Dazu zähle ich einen Fahrplan für den Abzug der US-Truppen und den gleichzeitigen Versuch, die Stellung der irakischen Regierung zu verbessern", so der Forscher. Mittlerweile habe die Auseinandersetzung eine religiös-politische Dimension. Die saudische Regierung habe gedroht, die sunnitische Seite zu unterstützen, falls sich die Amerikaner zurückziehen. "Präsident Bush läuft also Gefahr, den bereits bestehenden Graben zwischen den Schiiten und den Sunniten weiter zu vertiefen."

Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung

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