Italiener lassen sich nicht „beschimpfen“ – Abgeordnete verlassen vor Selenskyi Rede das Plenum
Archivmeldung vom 19.04.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWährend man sich am 17.3. dieses Jahres im deutschen Bundestag für die verbalen Entgleisungen und angriffigen Vorwürfe seitens eines von der Video-Wand [1] polternden ukrainischen Präsidenten Selenskyi noch mit Applaus bedankte, läuft das in Italien ganz anders. Dort verließen mehr als 350 (von gesamt 945), also mehr ein Drittel der „Belegschaft“, den Plenarsaal des Montecitorio bevor Selenskyi noch zu seinen „Schimpftiraden“ ausholen konnte. Dies berichtet das Magazin "Unser Mitteleuropa".
Weiter berichtet das Magazin: "Kein Interesse an der Selbstdarstellung des Laienschauspielers
Eine genaue Zahl der „Boykotteure“ wollte man seitens des italienischen Parlaments nicht bekannt geben. Es hieß lediglich, „da für die Sitzung der Videokonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyi keine Aufzeichnung von Teilnehmern vorgesehen war, könne man keine genauen Zahlen der Anwesenden nennen“.
Schätzungen von Kammer-Sekretären und Insidern zu Folge waren rund 350 Abgeordnete und Senatoren während der Rede Selenskyis nicht anwesend.
Die Tribünen, die den Senatoren zur Verfügung stehen, blieben fast gänzlich leer. „Die Gesamtzahl der Parlamentarier betrug 945, und zwischen dem Plenarsaal und der Tribüne waren maximal 580 von uns“, erklärte ein Abgeordneter.
In den Tagen zuvor hatten einige Parlamentarier bereits angekündigt, „dem Spektakel“ fern bleiben zu wollen. Am Ende waren es allerdings weit Mehr als dies angekündigt hatten.
Unter den „Aufständischen“, gewählte Mitglieder der christdemokratischen Alternativa Popolare, der Misto-Komponente (ehemalige Mitglieder der 5 Sterne-Bewegung), letztere bezeichneten die Selenskyi-Rede als „Zwangsmaßnahme“ und „Marketingaktion“.
Abgeordneten lieferten Ausreden um fern bleiben zu können
Senator Nicola Morra von der 5‑Sterne-Bewegung „entschuldigte“ sich gar, „er sei geschäftlich unterwegs und könne daher nicht teilnehmen“. Durch „richtungsweisende“ Abwesenheit geglänzt hatten ebenfalls Gianluigi Paragone der Gründer von Italexit, sowie Emanuele Dessi von der kommunistischen Partei, um die „prominentesten Aufständischen“ gegen das EU-Diktat, auf Seiten der italienischen Politiker zu nennen.
Senatorin Bianca Laura Granato ebenfalls Mitglied der 5‑Sterne-Bewegung erntete herbe Kritik für ihre Forderung einer „Intervention“ Putins im Zusammenhang mit dem italienischen Parlament, da der Präsident der russischen Föderation ihrer Ansicht nach „einen wichtigen Kampf für uns Alle gegen die globalistische Agenda führe“.
Für Deutsche und freilich auch für Österreicher mag dies beinahe unglaubwürdig anmuten, dass man sich in einem europäischen Parlament Meinungen und Statements abseits der vorgegebenen EU-Linie erlaubt.
Zur Erinnerung dort war man gegangen, bevor man, und die Bilder aus den kommunistischen Diktaturen sind nur zu präsent, zum „befohlenen Klatschen“ verdonnert wurde – ganz im Gegensatz zum deutschen Bundestag."
[1]
Quelle: Unser Mitteleuropa