Mogadischu: Hilfsorganisation muss Büro evakuieren
Archivmeldung vom 23.04.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlNach heftigem Beschuss musste die somalische Partnerorganisation von Diakonie Katastrophenhilfe, "Brot für die Welt" und Caritas international, DBG, ihr Bürogebäude in Mogadischu evakuieren. Vier Wachleute wurden leicht verletzt, das Gebäude ist schwer beschädigt.
Die Verletzten seien sofort medizinisch versorgt
worden. Es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut, teilte Mohamud
M. Kaireh, stellvertretender Direktor von "Daryeel Bulsho Guud" (DBG)
mit. Die Organisation werde nun außerhalb von Mogadischu eine
provisorische Unterkunft einrichten und ihre Arbeit von dort aus
soweit wie möglich fortführen.
Die kirchlichen Hilfswerke Diakonie Katastrophenhilfe, "Brot für die Welt" und Caritas international sind äußerst besorgt über die erneute Eskalation der Gewalt am zurück liegenden Wochenende. Sie erneuerten ihre Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen zwischen allen kriegführenden Parteien.
DBG wurde während der großen Hungersnot 1992 als Projektbüro der
Diakonie Katastrophenhilfe in Mogadischu gegründet. Seit 2004 ist DBG
eine eigenständige somalische Organisation, die sich durch strikte
Neutralität den Ruf eines zuverlässigen, unabhängigen Partners
erworben hat. Alle somalischen Clans sind in der Organisation
vertreten, die auch von "Brot für die Welt" und Caritas international
unterstützt wird.
Seit Monaten leisten Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international humanitäre Hilfe für die Opfer des Bürgerkriegs. In Mogadischu, in den Regionen Lower und Middle Shabelle sowie Lower und Middle Juba wurden zehntausende Menschen mit Lebensmitteln, Moskitonetzen und Plastikplanen versorgt. Krankenhäuser erhielten Medikamente, Matratzen und Dieseltreibstoff für Generatoren. Ein Großteil der Hilfsprojekte wurde vom Auswärtigen Amt finanziell gefördert.
Quelle: Pressemitteilung Diakonie Katastrophenhilfe