Deutsche Vertretungen in der Türkei wegen Terrorgefahr geschlossen
Archivmeldung vom 17.03.2016
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtLaut Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) haben konkrete Hinweise auf geplante Terror-Anschläge zu der Schließung der deutschen Vertretungen in Ankara und Istanbul geführt.
"Gestern Abend erreichten unsere Sicherheitsbehörden einige sehr konkrete und deshalb sehr ernstzunehmende Hinweise, dass terroristische Attentate gegen unsere deutschen Vertretungen innerhalb der Türkei vorbereitet seien. Ich habe deshalb heute Nacht entschieden, dass die deutsche Botschaft in Ankara, das Generalkonsulat in Istanbul und die deutschen Schulen in beiden Städten geschlossen bleiben", sagte Steinmeier am Donnerstag. "Das war eine notwendige Maßnahme, weil der Schutz der deutschen Staatsbürger und der in den Einrichtungen arbeitenden und lernenden Menschen jetzt Vorrang haben muss."
Gleichzeitig seien die Schließungen eine Vorsichtsmaßnahme, um die Schutzvorkehrungen an den Einrichtungen zu erhöhen. "Wir sind der türkischen Polizei ausgesprochen dankbar, dass sie daran mitarbeitet", so Steinmeier weiter. Der Krisenstab der Bundesregierung tage derzeit. "Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger die Reisehinweise in den nächsten Tagen weiter sehr sorgfältig zu beachten."
PKK-Splittergruppe bekennt sich zu Anschlag in Ankara
Die PKK-Splittergruppe "Freiheitsfalken Kurdistans" (Tak) hat sich zu dem Anschlag in Ankara vom Sonntag bekannt. Die Attacke in der türkischen Hauptstadt sei als Vergeltung für das Vorgehen der türkischen Truppen gegen die Kurden im Südosten der Türkei zu verstehen, erklärte die Gruppe am Donnerstag.
Demnach sei es nicht das Ziel gewesen, Zivilisten zu töten. Allerdings seien Opfer in der Zivilbevölkerung bei derartigen Angriffen unvermeidlich, hieß es seitens der Gruppe weiter. Der Anschlag war am Sonntagabend im Zentrum der türkischen Hauptstadt verübt worden. Dutzende Menschen wurden getötet und mehr als 120 weitere verletzt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur