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Mosambik: Einen Monat nach den Überschwemmungen - Tausende noch immer ohne jede Hilfe

Archivmeldung vom 08.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Gut einen Monat nach den verheerenden Überschwemmungen in Mozambik sind mehr als 25.000 Betroffene noch immer ohne jede Hilfe. Die auf lokaler Ebene schnell angelaufene Soforthilfe ist inzwischen an ihre Grenzen gelangt:

In den Distrikten Mopeia und Morrumbala haben die von den Wassermassen Vertriebenen bislang weder Nahrungsmittel noch andere Hilfsgüter erhalten. Ärzte ohne Grenzen versorgt derzeit rund 50.000 Menschen mit Hilfsgütern und fordert die mosambikanische Regierung sowie andere Organisationen auf, ihre Aktivitäten zu verstärken.

"Das tatsächliche Ausmaß der Krise ist noch unklar", so Bruno Lab, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Mosambik. "Dank der gemeinsamen Anstrengungen von Regierung sowie lokalen und internationalen Organisationen konnte das Schlimmste zunächst verhindert werden. Durch den Teufelskreis aus Dürre, Wirbelstürmen und Überschwemmungen stoßen die Einsatzkräfte aber mittlerweile an ihre Grenzen." Die Überflutungen machen den Zugang zu den Betroffenen auf dem Landweg fast unmöglich. Um sie zu versorgen, sind Hilfseinsätze auf dem See- und Luftweg notwendig.

Der Mangel an Nahrungsmitteln hat in den Lagern von Nowere, Braz, Valete und Calangana bereits zu Spannungen unter den Vertriebenen geführt. "Die Menschen mussten auf ihrer Flucht vor dem Wasser alles zurücklassen", sagt Véronique Mulloni, auf Probleme der Wasserversorgung und Hygiene spezialisierte Logistikerin bei Ärzte ohne Grenzen. "Alles was sie besitzen, sind einige Benzinkanister und Kochutensilien. Sie leben in Grashütten und haben kaum Zugang zu medizinischer Versorgung. Bis heute haben sie nur überlebt, weil sie fischen konnten."

Nach sintflutartigen Regenfällen kam es seit Ende Januar zu Überschwemmungen im Delta des Sambesi, des größten Flusses in Mosambik. Rund 136.000 Menschen mussten vor den sich ausbreitenden Wassermassen fliehen. Ärzte ohne Grenzen leistet vor allem in den Provinzen Sambesia und Tete Hilfe. Zurzeit verteilt die Organisation an rund 50.000 Menschen Hilfsgüter, Trinkwasser und Plastikplanen. Außerdem unterstützt Ärzte ohne Grenzen die mosambikanischen Behörden bei der medizinischen Grundversorgung und epidemiologischen Überwachung.

Quelle: Pressemitteilung Ärzte ohne Grenzen e.V.

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