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Streit über Geschichtsunterricht in Polen: EU kritisiert "antideutsche Propaganda"

Archivmeldung vom 10.11.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Polen, EU und BRD
Polen, EU und BRD

Bild: steffen hellwig / pixelio.de

Zwischen der Europäischen Union und Polen ist ein heftiger Streit über die patriotische Neuausrichtung des Geschichtsunterrichts in Polen entbrannt. Das geht aus einem Briefwechsel zwischen dem polnischen Bildungsminister Przemyslaw Czarnek und der Aachener EU-Politikerin Sabine Verheyen (CDU) hervor, der dem "Kölner Stadt-Anzeiger" exklusiv vorliegt.

Die Grundidee der EU sei es, Brücken zu bauen, sagte Verheyen, die den Ausschuss für Kultur und Bildung des EU-Parlaments leitet. Ich befürchte, dass die neue nationalistische Linie im polnischen Geschichtsunterricht die Gräben wieder vertiefen soll", so die CDU-Politikerin. Die nationalistische Sichtweise habe in der Vergangenheit immer wieder dazu beigetragen, "dass sich die Staaten voneinander entfernt haben und Kriege entstanden sind."

Czarnek, der der rechtspopulistischen Partei "Recht und Gerechtigkeit" angehört, hatte die Europäische Union wegen der Einmischung in innere Angelegenheiten der Mitgliedsstaaten als "unrechtmäßiges Gebilde" bezeichnet. "Das Ziel, ein faires Miteinander zu organisieren, wird durch die antideutsche und antieuropäische Propaganda der rechtsnationalen polnischen Regierung leider konterkariert", sagte Verheyen. Der polnischen Bildungsminister habe ihr in einem Briefwechsel indirekt die Absicht unterstellt, sie wolle die "deutsche Geschichte von der historischen Schuld sauberwaschen", so Verheyen. Das sei "dreist und völlig inakzeptabel".

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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