Özdemir fordert Klimaabkommen mit US-Bundesstaaten
Archivmeldung vom 10.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttIn der Debatte um die Zukunft des Pariser Klimaabkommens drängt der grüne Spitzenkandidat Cem Özdemir die Bundesregierung, "neue Wege" zu gehen: "Wir sollten unsere eigenen Abkommen mit US-Bundesstaaten treffen", schlägt Özdemir in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel" vor: "Solch ein Klimaschutzpaket sollte den höchstmöglichen Grad an Verbindlichkeit haben."
Heftige Vorwürfe richtet der grüne Parteichef in diesem Zusammenhang an Kanzlerin Angela Merkel: "Glaubwürdig ist man, wenn man nicht nur Klimakanzlerin der Überschriften ist." Seit 2009 seien die Klimagas-Emissionen in Deutschland nicht gesunken, "so lange hat Angela Merkel geschlafen". Sie habe aber "offensichtlich keinen Mut, sich gegen die Klimaskeptiker und die Mini-Trumps in den eigenen Reihen durchzusetzen", so Özdemir.
Der französische Präsident Emmanuel Macron habe die Hand für eine Klima-Union gereicht, da müsse Deutschland nun vorangehen. Özdemir räumte in dem "Spiegel"-Interview ein, dass die Grünen von Donald Trump profitieren, auch wenn er "auf den Irrsinn, der aus dem Weißen Haus kommt, gut verzichten" könne: "Aber da es jetzt nun einmal so ist, sollten wir die Gelegenheit auch nutzen, um Klimaschutz und ein vereintes Europa auf die Agenda zu setzen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur