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Wirtschaft ist im Hinblick auf die Wahlen in der Ukraine alarmiert

Archivmeldung vom 04.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In einer Pressekonferenz drückten Vertreter des ukrainischen Wirtschaftssektors und Absolventen führender Universitäten wie Harvard, Oxford und der LSE ihre tiefe Beunruhigung über die Folgen möglicher vorgezogener Parlamentswahlen für die wirtschaftlichen und finanziellen Perspektiven der Ukraine aus.

Die Redner der Podiumsdiskussion teilten die Ansicht, dass mögliche Neuwahlen eine "drohende Katastrophe" seien und riefen die politischen Parteien der Ukraine dazu auf, zum Wohle der Nation zu einem Kompromiss zu gelangen. In der Podiumsdiskussion wurde auf die zunehmende Besorgnis von Finanzanalysten aufgrund einer möglichen dritten Parlamentswahl in drei Jahren hingewiesen.

Auf der Pressekonferenz wurden die Herausforderungen für die ukrainische Wirtschaft besprochen. Dazu zählen die fallenden Rohstoffpreise, die steigenden Energiekosten sowie die notwendige Eindämmung der Inflation. Während das Leistungsbilanzdefizit des Landes grösser geworden ist, hat sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt. Der Aktienmarkt der Ukraine ist in diesem Jahr um 70 Prozent zurück gefallen.

Dmytro Tarabakin, Geschäftsführer von Dragon Capital, sagte: "Unsere Wirtschaft hat es aufgrund schwieriger makroökonomischer Rahmenbedingungen und sich verschlechternder Weltmarktbedingungen schwer. Es ist nun an der Zeit, dass die ukrainischen Politiker ihre persönlichen Differenzen beiseite legen und eine stabile, zuverlässige Regierung schaffen, die sich einer soliden Wirtschaftspolitik widmet."

"Parlamentarische Neuwahlen würden eine drohende Katastrophe bedeuten. Sie würden lediglich dazu beitragen, die politische und wirtschaftliche Ungewissheit zu verstärken, die Regierungsinstitutionen zu lähmen und das schlechte Gefühl zu verstärken", sagte Vasyl Myroshnychenko, Partner, CFC Consulting.

Diese nachdrückliche Warnung und der Aufruf zu Einheit kam eine Woche, nachdem Fitch Ratings das ukrainische langfristige Emittentenausfallrating (IDR), basierend auf der Änderung des Ausblicks von Stabil auf Negativ, auf BB- herabgestuft hatte. Dabei wurde das Risiko "sich verschlechternder Grundlagen" angeführt und "politische Unbeständigkeit" als ein Faktor genannt.

In einer Mitteilung der Citigroup Global Markets Limited vom 22. September mit dem Titel "Weckruf" ("Wake-up Call") stand: "Es herrscht zunehmender Konsens darüber, dass die politische Kurzsichtigkeit und die daraus resultierenden fehlenden politik- und reformbezogenen Massnahmen angesichts einer tückischen weltweiten Finanzmischung, besonders aufgrund der Überhitzung der Wirtschaft, beachtlichen externen Finanznöten und begrenzten Finanzmitteln nicht länger haltbar ist."

Nach einem vor kurzem stattgefundenen Besuch der Ukraine stand in einer Mitteilung der Royal Bank of Scotland vom 26. September: "Offensichtlich sind frühe Wahlen das Schlimmste, was passieren kann. In Anbetracht der Herausforderungen braucht die Ukraine eine starke Regierung, die schwierige Entscheidungen treffen kann."

Die Pressekonferenz fand in der ukrainischen Nachrichtenagentur statt. An der Podiumsdiskussion nahmen u.a. teil: Dmytro Tarabakin, Geschäftsführer, Dragon Capital (Roosevelt University); Oleg Ustenko, stellvertretender Geschäftsführer, The Bleyzer Foundation (M.A. Harvard; PhD

Staatliche Wirtschaftsuniversität Kiew); Vasyl Myroshnychenko, Partner, CFC Consulting, Leiter des Ukrainian British City Club (MSc, LSE); und Nadiya Kravets (MPhil, PhD Candidate Oxford University), emeritierte Professorin der Oxford Ukrainian Society.

Dieser Pressekonferenz folgte gestern eine Presseveranstaltung der nicht angeschlossenen, öffentlichen Initiative "Im Namen der Ukraine" ("In the name of Ukraine"), in der die Besorgnis über die mögliche Auflösung der Werchowna Rada (Parlament) und die frühen Wahlen zum Ausdruck kam. Führende politische Persönlichkeiten riefen die demokratischen Politiker der Ukraine dazu auf, ihre Differenzen beizulegen und im Sinne des Landes zu einer Einigung zu kommen. Zu den wichtigen Persönlichkeiten gehörten: Stephan Bolotenyuk, Vorsitzender der öffentlichen Initiative und Präsident der Academy of Original Ideas; Nadiya Chernoukha, Leiterin der Lugansk Frauenorganisation DIYA; Professor Stephan Pavliuk, Congress of Ukrainian Intelligentsia; Dr. Olena Pavlova, Wirtschaftsprofessorin und Präsidentin und Gründerin der International Standard Franchise Company; Vasyl Tymkovych, Leiter der landwirtschaftlichen Gewerkschaft Youth.

Professor Pavliuk sagte gestern: "Was wir brauchen, ist eine stabile, berechenbare, fortschrittliche demokratische Regierung. Es macht mich traurig zu sehen, wie die von der Regierung Timoschenko begonnene Reformagenda zum Stillstand gebracht wurde."

Quelle: CFC Consulting

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