Kritik an Zeman wegen Teilnahme an Siegesfeier in Moskau
Archivmeldung vom 19.03.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek hat die Entscheidung von Präsident Milos Zeman kritisiert, an der 70-Jahr-Feier des Sieges der UdSSR über Nazi-Deutschland in Moskau teilzunehmen. "Unser Präsident begründet seine Teilnahme damit, dass er den Toten und den Soldaten verpflichtet ist", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". "Ich würde einen anderen Weg der Würdigung suchen. Einer russischen Waffenschau würde ich nicht assistieren wollen."
Zaorálek verwies auf die historische Erfahrung der Tschechen. "1989 kam die Chance, unser Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Wenn nun die alten Geister wiederkehren, muss unsere Haltung klar sein", forderte er.
Der Sozialdemokrat widersprach auch mehrfach von Zeman geäußerter Kritik an der Sanktionspolitik der Europäischen Union gegenüber Russland. "Wir konnten nach der Annexion der Krim nicht die Hände in den Schoß legen. Wir mussten Russland zeigen, dass sich etwas grundlegend verändert hat in unserem Verhältnis. Es ging uns aber nie darum, Russland wirtschaftlich zu zerstören", sagte Zaorálek. Es könne aber "keinen Zweifel an der Wirkung der Sanktionen geben". Auch von russischer Seite würden die wirtschaftlichen Folgen der Sanktionen bestätigt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur