CGTN: Mit Tianhe erlebt Chinas Traum von einer Raumstation einen Höhenflug
Archivmeldung vom 30.04.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Bau der chinesischen Raumstation hat begonnen. Das Kernmodul Tianhe ("Himmlische Harmonie") wird am Donnerstag in den Weltraum geschickt und markiert den Beginn einer Reihe wichtiger Startmissionen, durch die der Bau der Station bis Ende 2022 abgeschlossen werden soll.
Tianhe wurde von einer Trägerrakete vom Typ Long March-5B Y2 vom Kosmodrom Wenchang Spacecraft an der Küste der südchinesischen Provinz Hainan ins All gebracht. Es handelt sich um den ersten von elf Starts, mit denen die neue Raumstation gebaut und ausgerüstet werden soll.
Tianhe wird als Grundmodul für die erste Raumstation Chinas namens Tiangong (chinesisch für "Himmelspalast") im erdnahen Orbit fungieren. Wie der chinesische Präsident Xi Jinping am Donnerstag in einer Glückwunschbotschaft erklärte, markiert der erfolgreiche Start des Tianhe-Kernmoduls den Beginn der vollständigen Umsetzungsphase Chinas am Bau seiner Raumstation und bildet eine solide Grundlage für die Folgearbeiten.
Der Bau einer Raumstation und eines nationalen Weltraumlabors sei ein wichtiges Ziel der dreistufigen Strategie des chinesischen Programms für bemannte Raumfahrt und ein wichtiges führendes Projekt zur Stärkung des Landes in den Bereichen Wissenschaft und Technologie sowie in der Raumfahrt, so Xi in seiner Botschaft.
Er rief alle an der Mission Beteiligten dazu auf, eigenständig und innovativ zu sein, den Bau der Raumstation erfolgreich zu Ende zu bringen und neue, größere Beiträge zum umfassenden Aufbau eines modernen sozialistischen Landes zu leisten.
Eine offene Plattform
Chinas neue Raumstation wird nicht nur chinesischen Wissenschaftlern zur Verfügung stehen. Ausländische Astronauten und die weltweite Zusammenarbeit bei wissenschaftlichen Experimenten seien in der chinesischen Raumstation herzlich willkommen, erklärte Hao Chun, der Direktor des China Manned Space Engineering Office, in einem exklusiven Interview mit CGTN.
"China und das Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen haben an Anträgen auf die Nutzung der chinesischen Raumstation zusammengearbeitet. Wir haben eine Vereinbarung unterzeichnet", so Hao. Bisher wurden insgesamt neun Projekte von 17 Ländern, darunter Frankreich, Deutschland und Italien, für die erste Versuchsrunde im neuen Weltraumlabor ausgewählt.
"In Zukunft wird es sicherlich ausländische Astronauten geben, die sich an Chinas Raumfahrtprogramm beteiligen und auf unserer Raumstation arbeiten und leben. Im Übrigen nehmen einige ausländische Astronauten bereits jetzt an chinesischen Flügen teil und lernen Chinesisch", erklärte der Direktor.
Eine neue Macht in der Raumfahrt
Seit dem 18. Nationalkongress der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) hat Xi, der außerdem Generalsekretär des Zentralkomitees der KPCh ist, persönlich die Umsetzung der großen Raumfahrtprojekte geleitet und Chinas stetige Fortschritte gefördert, eine eigene Macht in der Raumfahrt zu werden. "Die Erforschung des Universums, die Entwicklung von Weltraumprogrammen und die Entwicklung einer eigenen Macht in der Raumfahrt waren schon immer ein Traum von uns", erklärte Xi in einer Anweisung zum ersten chinesischen Weltraumtag am 24. April 2016.
2020 hat Chinas Raumfahrtindustrie bemerkenswerte Erfolge erzielt: China hat am 23. Juni seinen letzten Beidou-Satelliten erfolgreich in die Umlaufbahn gebracht. Am 23. Juli wurde eine unbemannte Raumsonde zum Mars in den Weltraum geschickt. Am 24. November wurde eine Mission namens Chang'e-5 mit dem Ziel gestartet, Mondmaterial zu sammeln. Am 1. Dezember landete die chinesische Raumsonde Chang'e-5 erfolgreich auf dem Mond.
Quelle: CGTN (ots)