Russland meldet Allzeitrekord beim Wohnungsbau - 90 Millionen Quadratmeter fertiggestellt
Archivmeldung vom 28.12.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Jahr 2021 wurden in Russland 90 Millionen Quadratmeter neuer Wohnraum errichtet und der Nutzung übergeben. Damit übertrifft der russische Wohnungsbau derzeit sogar die hohen Werte der 1960er und 1970er Jahre. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Im Jahr 2021 sind in Russland mehr als eine Million neuer Wohnungen
mit einer summarischen Wohnfläche von 90 Millionen Quadratmetern
fertiggestellt worden. Dies teilte der für die Bauwirtschaft zuständige
Vizepremier in der russischen Regierung, Marat Husnullin, am Dienstag
mit.
Damit befindet sich der Wohnungsbau in der Russischen Föderation derzeit auf einem Allzeithoch. In den besten Jahren der Sowjetunion wurden den Mietern jährlich bis zu 126 Millionen Quadratmeter Wohnfläche übergeben, dies allerdings unionsweit. Der auf die Russische Föderation entfallende Anteil hat damals zwischen 60 und 70 Millionen Quadratmetern jährlich betragen.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion ging der Wohnungsbau zunächst zurück und lag in den 1990ern zwischen 40 und 50 Millionen Quadratmetern jährlich. In den letzten Jahren wächst er wieder stetig. Schon 2019 freute man sich, ein Wachstum von 8,4 Prozent auf 82 Millionen Quadratmeter in einem Jahr fertiggestellten Wohnungsneubaus erzielt zu haben, 2020 stagnierte der Neubau bei dem Wert des Vorjahres.
Der Erfolg hat auch eine Schattenseite:
Insbesondere durch die gestiegenen Weltmarktpreise für Stahl stieg auch
der Preis der neugebauten Wohnungen um etwa 30 Prozent. Husnullin
kündigte an, dass die Regierung mit Subventionen und vergünstigten
Darlehen gegensteuern will.
Ein Teil des Wohnungsbaus ist Ersatzbau für die in die Jahre gekommenen und den modernen Ansprüchen nicht mehr genügenden Plattenbauwohnungen der Chruschtschow-Ära. Insbesondere in den Großstädten läuft seit Jahren ein Programm des Stadtumbaus, bei dem unter dem Stichwort "Renovation" Bauten der späten 1950er und frühen 1960er Jahre abgerissen und die Eigentümer der dort gelegenen Wohnungen mindestens gleichwertiges Eigentum in Neubauten erhalten, sich aber auch zusätzliche Quadratmeter zukaufen können.
In Russland stellt das Wohnen zur Miete eine Ausnahme dar. Anfang der Neunzigerjahre wurden die meisten der zuvor staatlichen Wohnungen in das Eigentum der jeweiligen Mieter übertragen. Junge Familien streben ebenfalls den Erwerb von Wohneigentum an und nehmen hierzu Kredite auf, zum Teil unterstützt durch staatliche Förderprogramme.
Zum Vergleich: In Deutschland
wurden im Jahr 2019 293.000 Wohnungen errichtet (inklusive Umbau). Bei
einer durchschnittlichen Wohnfläche von 50 bis 60 Quadratmetern pro
Wohnung entspricht dies maximal 18 Millionen Quadratmetern Wohnfläche
pro Jahr. Für das Jahr 1995 weist die Statistik doppelt so hohe Werte
auf. Nach dem Hoch der Neunzigerjahre sind die Mengen des Wohnungsbaus
in Deutschland bis 2009 auf rund ein Viertel des Wertes von 1995
zurückgegangen und wachsen seitdem wieder langsam an."
Quelle: RT DE