Auswärtiges Amt bestellt Leiter der iranischen Botschaft ein
Nach der Hinrichtung des deutsch-iranischen Doppelstaatsbürgers Jamshid Sharmahd ist am Dienstag der Geschäftsträger der iranischen Botschaft ins Auswärtige Amt einbestellt worden. "Wir haben unseren scharfen Protest gegen das Vorgehen des iranischen Regimes übermittelt und behalten uns weitere Maßnahmen vor", teilte das Auswärtige Amt mit.
Parallel habe der deutsche Botschafter in Teheran beim iranischen
Außenminister demarchiert und "auf das Schärfste gegen die Ermordung
Jamshid Sharmahds protestiert". Außenministerin Annalena Baerbock
(Grüne) habe den Botschafter im Anschluss zu Konsultationen nach Berlin
zurückberufen.
Das offizielle iranische Justizportal Misan hatte
am Montag die Vollstreckung des Anfang 2023 verhängten Todesurteils
gegen Sharmahd gemeldet. Ein Revolutionsgericht hatte Sharmahd im
Februar vergangenen Jahres unter anderem vorgeworfen, für einen
Terroranschlag verantwortlich zu sein. Seine Familie sowie
Menschenrechtsgruppen wiesen die Vorwürfe gegen ihn zurück.
Sharmahd
war laut Berichten im Sommer 2020 vom iranischen Geheimdienst in Dubai
festgenommen und in den Iran gebracht worden. Zuvor lebte er jahrelang
in den USA. Dort hatte er sich in einer Exil-Oppositionsgruppe für eine
Rückkehr der Monarchie eingesetzt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur