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Isaf-Kommandeur will mehr Bundeswehr für Norden Afghanistans

Archivmeldung vom 31.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Kurz vor dem Gipfel der Nato in dieser Woche hat der Kommandeur der internationalen Schutztruppe für Afghanistan (Isaf) die Bundesregierung aufgefordert, mehr deutsche Soldaten für den Norden des Landes bereit zu stellen. US-General Dan McNeill machte in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel in Kabul deutlich, dass er die Bundeswehr nicht am Ende ihrer Kapazitäten sieht.

"Wenn die deutsche Regierung es ermöglichen könnte, ein paar mehr Soldaten dafür freizustellen, um in den Norden zu kommen, wäre das sehr hilfreich. Es wäre extrem hilfreich." Er fügte hinzu: "Im Norden gibt es zwar nicht viele Nester mit Aufständischen, aber es gibt dort viel Kriminalität, die oft mit dem Drogengeschäft zusammenhängt." Außerdem machten sich immer wieder gewaltbereite Drahtzieher bemerkbar. Vor diesem Hintergrund sei eine steigende Präsenz leistungsfähiger Soldaten "solche, wie man sie in der Bundeswehr findet", sehr hilfreich. Mit Blick auf die Debatte um einen Einsatz deutscher Soldaten im heftig umkämpften Süden des Landes sagte McNeill: "Wenn die deutsche Regierung mehr Soldaten hierher schicken wollte, würde ich sie an jeden Ort schicken, wo die Regierung sie hinhaben möchte - und ich könnte sie gut gebrauchen", sagte McNeill. Nach Ansicht des Generals, der die rund 43000 Isaf-Soldaten aus 39 Ländern derzeit kommandiert, wird die Schutztruppe mindestens bis Ende 2012 im Land gebraucht. Dies sei abhängig davon, wie schnell genug die afghanischen Sicherheitskräfte gut ausgebildet seien. Er verwies auf gute Fortschritte bei der Ausbildung der Armee. "Wenn die Polizei entsprechend aufholen kann, wird es weniger als fünf Jahre dauern, bis die internationalen Truppen reduziert werden können", sagte McNeill. Allerdings sei dies natürlich eine politische Entscheidung.

Quelle: Der Tagesspiegel


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